Südböhmen lässt sich Flügel wachsen: Im 90km von Linz entfernten Budweis ist der Ausbau des dortigen Flughafens voll im Gang. Ab 2020 werden von hier Jets wie Airbus A320 oder Boeing 737 starten. Angesprochen werden sollen Low-Cost-Airlines, sagt der neue dortige Airline Manager: Der Bad Leonfeldner Dieter Pammer war neun Jahre lang am Flughafen Linz tätig und mischt jetzt via Budweis den Markt neu auf. “Das Interesse ist gewaltig, Airlines und sogar Wirtschaftstreibende aus OÖ haben uns bereits kontaktiert.” Gelockt wird nicht nur mit günstigen Preisen, sondern auch mit starken Serviceleistungen wie Shuttlebussen und kostenlosem Parkplatz.
Dietmar Pammer gilt als absoluter Kenner der Branche und nennt die Stoßrichtung des Budweis Airports: “Wir wollen die gewaltigen Touristenströme Richtung Krumau nutzen, hier gibt es eine Million Touristen pro Jahr.” Auch nach OÖ werden die Flügel ausgestreckt, nachdem das Angebot am Linzer Flughafen in den letzten Jahren immer weiter gesunken ist. Bis 2005 wurde das 300 Hektar große Flughafenareal in Budweis rein militärisch genutzt.
Ausbau trotz gestrichener EU-Förderung
Anfang 2012 zog die EU zwar sämtliche Förderzusagen zurück, Südböhmen zog daraufhin einen schlankeren Ausbau durch. Mittelfristig kalkuliert man mit 80.000 Fluggästen pro Jahr (zum Vergleich: Den blue danube airport linz nutzen im Vorjahr 402.007 Fluggäste). Diese Zahl soll bereits in wenigen Jahren erreicht werden: „Wir liegen mit den Kosten weit unter den größeren Flughäfen. Mit 80.000 Passagieren pro Jahr sind wir schon rentabel“, sagt Pammer. Angesprochen werden sollen vor allem Billig-Airlines und Ferienflieger. Damit wird es auch für Oberösterreicher bald ein vermehrtes Angebot geben, denn der Flughafen Budweis ist gerade mal eine gute Autostunde von Linz entfernt. Eigentümer des Flughafens sind die Stadt Budweis und der Kreis Südböhmen. Nach dem Ausbau der S10 soll auch das restliche Stück bis Budweis wird bis 2024 ausgebaut, der Flughafen wird dann in 45 Minuten von Linz aus erreichbar sein.
In Tschechien gibt es derzeit fünf internationale Flughäfen, von denen allerdings nur drei eine wirkliche Bedeutung haben: Prag, Brünn und Ostrava. 2020 wird Budweis als sechster Airport den Status “Internationaler Flughafen” erhalten.
Internationale Flughäfen in Tschechien (nach Passagierzahlen / 2016)
1) Prag: 13.074.517
2) Brünn: 417.725
3) Ostrava: 258.223
4) Pardubice: 31.174
5) Karlsbad: 25.325
Original Pressetext:
Voller Schub für Oberösterreich, Niederösterreich und Südböhmen: 2020 geht der neue internationale Flughafen Budweis in Betrieb – ein moderner Airport in einer boomenden Region mit großem wirtschaftlichem und touristischem Potenzial.
Für den Take-off holt der Flughafenbetreiber JIHOCESKE LETISTE CESKE BUDEJOVICE a.s. den Oberösterreicher Dieter Pammer als Head of Airline Marketing & Touroperator Management an Bord. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung im Flugbereich wird er in enger Zusammenarbeit mit dem Airport-Management, Airline-Partnern, Ferienfluggesellschaften und Reiseveranstaltern den Flughafen strategisch ausrichten, positionieren und den Start im Jahr 2020 vorbereiten.
Pammer: „Der neue internationale Flughafen Budweis bietet optimale Voraussetzungen, um die Bedürfnisse der Airlines und Touroperator zu decken. Speziell im Bereich der Low-Cost Carrier werden wir ein wesentlicher Entscheidungsfaktor in den Entwicklungs- und Expansionsplänen der Fluggesellschaften sein.“
Grenzüberschreitendes Win-Win
Der Flugbetrieb in Budweis wird grenzüberschreitend in der gesamten Donau-Moldau Region starke Impulse für den Incoming & Outgoing Tourismus bringen. Die Barockstadt Budweis – das „Florenz des Nordens“ – und das UNESCO-Weltkulturerbe Krumau entwickeln sich gerade zum Besuchermagnet im Catchment Area Südböhmen. 2020 wird der kommerzielle Flugbetrieb eine direkte Erreichbarkeit ermöglichen. Das wird auch positive Effekte für den Tourismus im nahen Mühl- und Waldviertel und Linz haben.
„Für das bereits jetzt enorme Wirtschaftswachstum in Südböhmen ist der Flughafen Budweis ein starker Motor. Wir werden ein leistungsfähiger Knotenpunkt für neue Geschäftsbeziehungen in der Mitte Europas sein und die Region an Donau und Moldau stärker in den Fokus rücken. Eine ganz klare Win-Win-Situation beidseits der Grenze, die die Entwicklung eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes fördern wird“, prophezeit der Airline Marketing Manager.
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