Linz und seine Donaubrücken – eine nahezu unendliche Geschichte, die vor genau 524 Jahren begann. Wir haben anlässlich der Eröffnung der neuen Eisenbahnbrücke die geschichtlichen Höhepunkte der Linzer Donaubrücken zusammengefasst:
Vor 524 Jahren
Erste Linzer Donaubrücke.
Im Jahr 1497 stimmte der römisch-deutsche König und Kaiser Maximilian dem Bau einer Donaubrücke in Linz zu – und stellte ein “Brückenprivileg” aus. Sie sollte nach Wien (1439) und Krems/Mautern (1463) erst der dritte Donauübergang im Herzogtum Österreich sein. Die erste Linzer Brücke war aus Holz, hatte 21 Joche und wurde in der Nacht abgesperrt. Wer nicht in Linz wohnte, musste Maut, den sogenannten “Brückenpfennig” bezahlen. Auch Urfahraner, damals eine eigenständige Gemeinde, mussten blechen. Für die Fährleute war die Brücke dennoch ein herber Schlag, viele mussten ihr Geschäft aufgeben.
Vor 153 Jahren
Am 5. Mai 1868 wurde die Holzbrücke durch die Kollision mit einem Schiff zerstört – ein mit Weizen beladener Kahn krachte gegen die Holzpfeiler, dabei kamen mehrere Menschen zu Tode.
Vor 149 Jahren
Mit der Eisenbahn nach Urfahr.
Mit dem Bau der Pferdeeisenbahn von Gmunden über Linz nach Budweis wurden 1832 auf die hölzerne Brücke Gleise verlegt. 1872 wurde die Holzbrücke durch den ersten stählernen Donauübergang, eine eiserne Gitterbrücke, ersetzt. Sie ist wie die Neue Linz Donaubrücke, die derzeit gebaut wird (Architekt aus Paris), französischen Ursprungs und stammte von den Firmen Schneider (Creuzot) und Castor (Paris).
Vor 141 Jahren
Die Bim rollt über die Brücke.
1880 rollte die erste Pferdetramway vom „Westbahnhof“ (heute der Hauptbahnhof), nach Urfahr zum Hinsenkampplatz. 1895 wurde die Pferdetramway dann bis zum Mühlkreisbahnhof verlängert.
Vor 121 Jahren
Linz erhält eine zweite Donaubrücke.
Sie stellte bei Ihrer Eröffnung am 14. November 1900 aufgrund ihrer genieteten Eisenkonstruktion eine absolute technische Meisterleistung dar: die Eisenbahnbrücke. Baukosten: 1,2 Millionen Euro. Geplant und erbaut wurde sie von k.k. priv. Hofschlosser Anton Biró, einem der beiden späteren Partner von Waagner-Biro.
Vor 81 Jahren
Die Nibelungenbrücke wird eröffnet.
In nur zwei Jahren entsteht bis Herbst 1940 die für damalige Verhältnisse gigantische Nibelungenbrücke. Sie wurde damals übrigens parallel neben dem alten Donauübergang errichtet, ehe dieser abgerissen wurde. Damit hat die wohl wichtigste Linzer Donaubrücke auch schon 81 Jahre am Buckel.
Vor 49 Jahren
Bau der VOEST-Brücke.
1972 wird der dritte Linzer Donauübergang eröffnet: die VOEST-Brücke, mit 407 Metern die längste Donaubrücke. Ein 70 Meter hoher Pylon mit sechs Stahlseilen trägt ihr Gewicht. Sie ist die erste Schrägseilbrücke, die in Österreich erbaut wurde. Im Vorjahr wird die Brücke mit je zwei zweispurigen Bypass-Brücken erweitert, ab 2022 wird der alte Übergang zwei Jahre lang saniert, auf die Autofahrer wartet wieder ein Gegenverkehrsbereich.
Vor 42 Jahren
Übergang nach Steyregg.
Mir dem Bau der Steyregger Brücke (1979) verkürzt sich die Fahrzeit für Pendler in den Osten von Linz um eine knappe halbe Stunde.
Vor 7 Jahren
Pariser Siegerprojekt ersetzt die alte Eisenbahnbrücke.
Am 17. September 2014 hat eine 14-köpfige Jury darüber entschieden, wie die Lösung für eine neue Donaubrücke in Linz aussehen soll. Die Jury hat sich großer Mehrheit für das Projekt der Teilnehmergemeinschaft Marc Mimram Ingénierie SA und Marc Mimram Architecte aus Paris ausgesprochen. „Die Bildhaftigkeit der neuen Brücke hat das Potential eines neuen Stadtsignets“, so die Jury. Beim Siegerprojekt handelt es sich um eine moderne Stahlstruktur, welche die Bedeutung der Stahlindustrie für die Stadt Linz widerspiegelt. Das Projekt besticht durch seine Leichtigkeit sowie die reizvolle spannungsreiche neue Auffassung einer Zügelgurtkonstruktion. Am 28. August 2021 erfolgt die offizielle Eröffnung.
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