Teils gewaltige Differenzen bestehen bei den Schaltungen der Stadt Linz und deren Unternehmen in den lokalen Medien: Die Wochenzeitung “TIPS” erhielt zwischen 2013 und 2016 zum Beispiel 199.486 Euro an Inseratschaltungen, an die circa gleich reichweitenstarke Rundschau gingen lediglich 35.520 Euro. Exorbitant die Zuwendungen für die alternativen Medien Dorf TV, Radio FRO und servus.at mit 713.410.- Euro:
“Vielleicht gibt es für die Unterschiede ja handfeste Gründe. Auf den ersten Blick erschließen sich diese nicht und ist die Vergabepraxis daher genauer zu hinterfragen”, sagt Vizebürgermeister Detlef Wimmer. Offenbar werde zwischen Magistrat Linz und Unternehmensgruppe sehr unterschiedlich agiert, so Wimmer: “Es steht außer Frage, dass die Stadt Linz und ihre Unternehmen auch durch entgeltliche Schaltungen informieren. Da es hier aber um teils beträchtliche Summen und teils sogar direkte Parteienförderung geht, müssen wir genau hinsehen.” Vorerst – bis zur Klärung der Hintergründe und ohne inhaltliche Wertung – sprechen die Zahlen für sich, so Wimmer, der auch einige konkrete Beispiele nennt. Dabei handelt sich um die entgeltlichen Schaltungen der Stadt Linz sowie der Unternehmen AEC, Linz AG und LIVA im Zeitraum 2013 bis 2016:
- Das “Neue Volksblatt”als Parteimedium erhält 59.395,- Euro.
- Die kostenlosen Wochenzeitungen “Rundschau” (EUR 35.520,-) und “Tips” (EUR 199.486,-) werden extrem unterschiedlich bedacht.
- Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den regionalen Radiosendern “Life Radio” (EUR 252.049,-) und “Radio Arabella” (EUR 44.252,-), die jedoch eine sehr unterschiedliche Reichweite aufweisen.
- Die OÖ Nachrichten sind – vor allem durch Schaltungen der LIVA, die alleine € 397.038,- ausmachen, Spitzenreiter mit einer Gesamtsumme von EUR 1.122.386,-.
- EUR 713.410,- flossen von 2013-2016 an die alternativen Medien “Dorf TV”, “Radio FRO” und Servus.at
Eine weitere Auswertung und Analyse sei laut Wimmer unerlässlich, wobei zunächst die Hintergründe für die teils stark unterschiedlichen bzw. ungewöhnlichen Buchungen von Inseraten hinterfragt werden sollen: “Vielleicht gibt es dafür ja Gründe. Auf den ersten Blick erschließen sich diese nicht, daher ist die Vergabepraxis genauer zu hinterfragen”, so Wimmer.
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