Der Turnaround scheint geschafft: Mit einem Zuwachs von 15,9% verzeichnete der Flughafen Linz 2018 ein deutliches Wachstum. Das Aufkommen im Linienverkehr betrug 312.167 Passagiere (+6,1%), im Charterverkehr reisten 150.930 Gästen gleich 46,2% mehr als im Vorjahr. Auf stabil hohem Niveau blieb auch das Frachtaufkommen – in dieser Sparte ist Linz seit vielen Jahren die Nr. 1 unter den Bundesländerflughäfen.
„Das Jahr 2018 war erfreulich für den Linzer Flughafen. Wir hatten ein umfangreiches und vielfältiges Ferienflugangebot, das bei unseren Passagieren sehr gut nachgefragt war. Auch im Linienverkehr konnten die Fluggesellschaften die Kapazitäten im Markt gut absetzen“ so Norbert Draskovits, Geschäftsführer der Flughafen Linz GesmbH. Im Frachtbereich verzeichnete der Flughafen Linz mit insgesamt 52.414 Tonnen (-2,9%) einen leichten Rückgang. Hintergrund ist, dass die Frachtflugverbindung Laibach-Linz Leipzig entflochten wurde und nun die gesamte Kapazität dem Oberösterreichischen Markt zur Verfügung steht. Dies hat zu einem Rückgang bei der Transitfracht geführt.
Ausblick 2019
„Im Ferienflugbereich sind wir auch im kommenden Sommer marktkonform aufgestellt. Besonders wichtig war es, dass wir gemeinsam mit den Reiseveranstaltern Bulgarian Air Charter davon überzeugen konnten, ein Ferienflugzeug in Linz zu stationieren. Mit der stationierten Maschine können wir unseren Passagieren nicht nur ein nochmals deutlich erweitertes Flugprogramm, sondern vor allem auch attraktivere Abflugzeiten anbieten“, so Draskovits.
Istanbul-Flug als Chance
In der Sommersaison 2019 werden Monastir und Sharm El Sheikh neu in das Programm aufgenommen Die Flugkapazitäten nach Antalya und Burgas werden verdoppelt, das Griechenlandprogramm nochmals um jeweils einen wöchentlichen Flug nach Heraklion und Rhodos aufgestockt. Die regionalen Reiseveranstalter haben zudem wieder ein umfangreiches Städte- und Rundreisenprogramm aufgelegt. Nachholbedarf besteht laut Draskovits im Winter und im Linienflugsegment. „Im Winter wird derzeit mit Ägypten nur ein Urlaubsland ab Linz angeboten. Damit haben wir im Winter ein strukturelles Problem, an dem wir arbeiten müssen. Auch im Linienverkehr muss unser Angebot umfassender werden.”
Eine große Chance gibt’s von Ende April bis Ende Mai, da Turkish Airlines aufgrund der Salzburger Pistensperre ihre täglichen Salzburg-Istanbul-Flüge nach Linz verlagert. Draskovit: “Damit haben wir die einzigartige Möglichkeit, Turkish Airlines quasi in einem Feldversuch vom Markt Oberösterreich überzeugen zu können. Wenn dieser Test erfolgreich funktioniert, kommen wir unserem Ziel, eine reguläre Flugverbindung Linz Istanbul zu etablieren, deutlich näher.“
In den vergangenen Monaten hat der Linzer Flughafen seine Strategie in Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat und den Eigentümern überarbeitet und nachgeschärft. „Die Oberösterreichische Wirtschaft ist auf gute Linienflugverbindungen angewiesen. Die erarbeitete Strategie ist schlüssig und zielt darauf ab, zusätzliche Linienflugverbindungen zu etablieren. Die Herausforderung für den Flughafen wird jetzt darin bestehen, mit entsprechenden Akquisitionsmaßnahmen dieses Ziel auch umzusetzen“, so Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner, Eigentümervertreter des Landes Oberösterreich.
Manfred Grubauer, Vorsitzender des Aufsichtsrates sieht die aktuellen Entwicklungen positiv. „2018 war ein gutes Jahr für den Flughafen und auch die Planungen für 2019 sehen vielversprechend aus. Allerdings wissen wir, dass die Situation in der Luftfahrt volatil bleibt und wir jederzeit mit neuen Herausforderungen rechnen müssen. Es ist daher wichtig, dass das Management und auch der Aufsichtsrat immer den Finger am Puls der Zeit haben, um bei Bedarf rasch auf aktuelle Entwicklungen reagieren zu können.“
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