landeshauptblatt.at-Sportkolumnist Jürgen Schuster mit seinem aktuellen Kommentar zur Bundesliga:
Alle Jahre wieder wird an der idealen Form der beiden heimischen Fußball-Bundesligen herumgetüftelt: Zehnerliga, Zwölferliga, Sechzehnerliga… doch egal wie man es dreht und wendet: Da wie dort bleibt der Zuschaueransturm aus. Höchste Zeit, komplett umzudenken, ganz neue Lösungen anzugehen, anstatt immer nur über die (weitestgehend sinnlose) Anzahl der Klubs zu diskutieren.
Aktuell werden wieder mal die Rufe nach einer Sechzehnerliga laut, was ja auch durchaus seine Berechtigung hat: Viermal pro Saison gegen den selben Gegner aufzulaufen – so wie jetzt in der Zehnerliga der Fall – ist ja tatsächlich pervers. Andererseits bringt Österreich ja nicht mal zehn Klubs mit einem entsprechenden Umfeld zusammen, um eine starke Liga zu stellen. Wie soll das dann bei 16 Teams funktionieren?
Das eigentliche Problem am derzeitigen Spielmodus ist aber ein ganz anderes: Egal ob zehn, zwölf oder 16 Teams: Von Anbeginn weg haben lediglich stets die drei, vier selben Verdächtigen die Chance auf den Titel. Spätestens nach zehn Runden ist der Abstand zwischen den Spitzenklubs und dem Rest so groß, dass es für zwei Drittel der Liga höchstens noch um einen lauwarmen Apfelstrudel (bestenfalls) oder den Abstieg (schlechtestenfalls) geht.
Warum schaffen es unsere Bundesliga-Verantwortlichen nicht, endlich die Scheuklappen abzulegen und ganz neue Ideen zu kreieren: etwa Lösungen, die – so wie bei Eishockey – Spannung bis zum Ende garantieren? Dort hat nach zwei Dritteln der Meisterschaft selbst der Tabellen-Achte noch reelle Chancen, Meister zu werden. Die Eis-Hackler zeigen seit Jahren vor, wie es auch spannender geht. Ergo: Umdenken statt ewig im selben Sud zu plantschen!
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