Der Mural Harbor ist mittlerweile überall
Über die Jahre ist im Linzer Hafen Europas größte Graffiti und Muralismo Galerie entstanden. Mittlerweile sind es mehr als 300 Kunstwerke, die sich auf einem Urban Walk teils auf eigene Faust erkunden lassen. Der Hafen ist aber längst nicht mehr der einzige Graffiti-Hotspot der City.
2011 entschloss sich die Stadt Linz, ihre Hafenbecken zu einem guten Drittel zuzuschütten, um mehr Platz für morbide Lagerhallen zu schaffen. Für viele war das ein regelrechter Frevel – jede Stadt der Welt wüsste wohl besseres anzufangen mit wertvollen urbanen Wasserflächen. Dem parallel dazu entstandenen „Mural Harbor“ hat diese unrühmliche Entscheidung aber nicht geschadet, im Gegenteil: Es gibt mehr Hallen, besprayte Flächen und Kunstwerke von Graffiti Artists aus über 30 Ländern sind jetzt noch einfacher und besser zu erreichen.
Eines der Highlights: das Motiv des famosen Karikaturisten Gerhard Haderer, das einen zungenküssenden Polizisten mit einem ertappten Sprayer zeigt (auf der Landzunge zwischen Becken 2 und 3). Besichtigt werden können die Kunstwerke auch auf eigene Faust (wobei einige Bereiche auf Firmenarealen liegen und nicht frei zugänglich sind), via Führung zu Fuß oder vom Schiff aus. Im Mural Harbor kann sich auch jeder in eigenen Crashkursen als Graffiti-Artist versuchen und selbst zur Spraydose greifen (weitere Infos: muralharbor.at).
Die Linzer Graffiti-Mania hat mittlerweile die gesamte Stadt erfasst – ein weiteres Epizentrum hat sich an der Flussmauer der Oberen Donaulände verfestigt. Selbst die 2021 eröffnete Neue Eisenbahnbrücke und die neuen Bypässe der Voestbrücke wurde bereits fleißig getaggt, was für heiße Kontroversen bei den Stadtvätern (und -müttern, eh klar) sorgte. Echte Hingucker fehlen hier aber.
Nicht ganz in die Sparte ‚Klassische Graffiti‘ fällt der über 102 Meter hohe Gasometer bei der Werkseinfahrt der voestalpine, an dem zumindest kein Autobahn-Fahrer vorbeikann. Er ist seit dem Kulturhauptstadtjahr 2009 ein Symbol für die Weltoffenheit des Konzerns – mit Willkommensgrüßen in über 50 Sprachen auf 45.000 Quadratmetern Fläche, was über fünf Fußballfeldern entspricht.
Info: Graffiti-Hotspots in Linz
Die Wände, Häuser und Lagerhallen des Mural Harbor bilden nur einen kleinen Teil der Linzer Graffitikunst ab. Ein 750 Meter langes, sich ständig änderndes XL-Gemälde findet sich an der Mauer bei der Oberen Donaulände zwischen Pegelstation und Römerbergtunnel. Ebenfalls ein Hit: die Unterführung Wienerstraße Höhe A7/WIFI.
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