Es rumort weiter rund um die seit Jahren geforderte Verkehrsberuhigung im Zentrum Urfahrs: 1.000 Unterschriften hat die Bürgerinitiative Hauptstraße mit Sprecher Heli Mayr gesammelt, um “einen Schnellschuss in der Hauptstraße zu vermeiden”. Jetzt gibt’s aber Kritik: Es sollen auch Personen unterschrieben haben, die gar nicht in Urfahr wohnen. Die Bürgerinitiative wollte zum Vorwurf des wahllosen Unterschriftensammelns keine Stellungnahme abgeben.
Das ist brisant: Unabhängig voneinander meldeten sich bei uns mehrere Personen, die von der Bürgerinitiative Hauptstraße zur Unterschrift gegen eine FUZO in der Hauptstraße Urfahr ersucht worden sein sollen. Das Pikante: Einige sollen gar keine Anrainer sein, wohnen sogar in anderen Stadtteilen – eine Dame gar in Auwiesen. Wir haben die Bürgerinitiative um eine Stellungnahme gebeten – diese wollte sich trotz Nachfrage bislang aber nicht dazu äußern, wo und wie die besagten 1.000 Anrainer-Unterschriften gesammelt wurden.
Der für das Projekt zuständige Stadtrat Markus Hein will der Sache nicht allzuviel Bedeutung beimessen, sagt aber: “Zu denken gibt so etwas schon, wenn selbst der Sprecher dieser Bürgerinitiative weder in der Hauptstraße lebt noch dort arbeitet.” Die wenig Einträge umfassende Facebook-Seite der Bürgerinitiative Hauptstraße weist aktuell 297 Unterstützer auf.
Erste Schritte bis Herbst 2018
Indes laufen die Planungen für eine Begegnungszone (Hein: “Nur dafür gibt es aus heutiger Sicht im Gemeinderat eine Mehrheit”) jetzt richtig an: Bis Herbst 2018 soll die neue Verkehrsführung detailliert ausgearbeitet werden. Die Lösung soll dabei garantieren, dass einerseits eine Erleichterung für die Bewohner eintritt und andererseits der Schleichverkehr durch die Nebenstraßen unterbunden wird. Dass einige Parkplätze wegfallen, sei für Hein klar: “Es werden aber auch neue Abstellplätze geschaffen – etwa in der Reindlstraße.”
ÖVP für Tunnels und Straßenbahnverlegung, NEOS für “radikale Fußgängerzone”
An die politischen Vertreter des Verkehrsausschusses wurde der Auftrag ausgegeben, bis 18. Juni ihre Vorschläge und Ideen einzubringen, die dann eingearbeitet werden. Die Linzer ÖVP ist strikt gegen einen “Schnellschuss” (Klubobmann Martin Hajart: „1.000 Unterschriften kann man nicht einfach ignorieren”) und fordert, dass die Straßenbahn von der Ferihumerstraße in die Hauptstraße verlegt wird, um die Straße zu beleben. Grüne und SPÖ tendieren so wie die FPÖ zur Begegnungszone, Lorenz Potocnik von NEOS Linz fordert eine “radikale Verkehrsberuhigung, es ist Zeit das Zentrum von Urfahr Fußgängern und Radfahrern zurückzugeben.” Potocnik betont, daß “eine Begegnungszone gut gemacht werden muss, der Durchzugsverkehr gehört raus.”
Gesamtkonzept für Urfahr wäre “Garant für weiteren jahrzehntelangen Stillstand”
Der kürzlich von Initiativen-Sprecher Heli Mayr zusätzlich geäußerten Wunsch nach einer “ganzheitlichen Vision” für Urfahr kann Hein nichts abgewinnen: “In Wirklichkeit ist das einmal mehr eine feige Forderung, dass alles so bleiben soll, wie es ist. Ein Gesamtkonzept für ganz Urfahr ist aufgrund der Komplexitität ein Garant für weiteren jahrzehntelangen Stillstand.” Es brauche dagegen mehr Mut und weniger politische Scheuklappen, so Hein.
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