Seit Jahren gilt der Hessenpark als DER Linzer Drogenhotspot. Es wird offen gedealt, allein in den letzten Wochen wurden hier drei gebrauchte Spritzen gefunden. „Trotz der offensichtlich katastrophalen Zustände tut sich jedoch nichts“, sagt Stadtentwickler Lorenz Potocnik. “Eine optimale Lösung, die allen sofort hilft, läge nach Jahren des Nichtstuns auf dem Tisch: die Absiedlung der Drogenszene an eine weniger sensible Fläche.”
Auch wenn es keiner hören will, ist es Fakt: Der Hessenplatz wurde von der Stadt Linz als offener Therapieraum und Drogenumschlagplatz geopfert. Potocnik: „Der innerstädtische Park eignet sich dafür aber denkbar schlecht, weil hier viel zu viele Anrainer mit Kindern leben, mehrere Kindergärten angrenzen und tausende Jugendliche aus dem Umland per Bus ankommen.“
Suche nach einer Ersatzfläche
Für Potocnik führt kein Weg mehr daran vorbei: „Die Stadt Linz muss gemeinsam mit den sozialen Institutionen und der Polizei gezielt nach einer Ersatzfläche suchen, die weniger Konfliktpotenzial mit sich bringt als dieser innerstädtische Park. Die Grünfläche zwischen AKH und OÖGKK, also in unmittelbarer Nähe zum Krankenhaus, würde sich sehr gut dafür eignen. Es braucht endlich eine schnelle und akzeptable Lösung für alle Beteiligten.“
„Ein weiteres Verharren im Nichtstun ist inakzeptabel“
Nach dutzenden Besprechungen, runden Tischen, Expertengesprächen und unzähligen ehrenamtlichen Stunden der Bürgerinitiative Hessenplatz ist klar, dass vor Ort keine wirkliche Lösung mehr in Sicht ist. Die Stadtpolitik delegiert an die Polizei, diese hat aber nicht die Ressourcen, rund um die Uhr und monatelang den Park zu sichern. Allein die 10.000 Euro teure Sanierung des Spielplatzes zeigt die Unfähigkeit der Politik. Auf den Schaukeln sitzen nach wie vor Drogensüchtige und Dealer statt Kinder, im Häuschen schlafen Obdachlose. Entsprechend sieht der Spielplatz auch nach ein paar Wochen schon aus. Potocnik: „Luger & Co. glauben, sich irgendwie in die Sommerpause retten zu können. Ein weiteres Verharren im Nichtstun isz inakzeptabel.“
Absiedeln als sofortige Entlastung
„Es braucht zumindest vorläufig einen besseren Ort, um die Anrainer im Hessenpark endlich zu entlasten. Dafür ist ein Teil des AKH-Parks durch seine Nähe zum Krankenhaus prädestiniert“ ist Lorenz Potocnik überzeugt. Diese Fläche ist auch räumlich durch Straßen und Zäune von den angrenzenden Gebieten getrennt. „Es reicht endgültig. Tausende Anrainer müssen in den sauren Apfel beißen, weil die SPÖ und die Grünen sich diesem Problem nicht stellen. Im Park beim AKH gibt es praktisch keine Anrainer, er wird auch nicht als Erholungsfläche genutzt. Die Drogenszene kann dort Tag und Nacht weitgehend unbehelligt sein.“
Im kommenden Gemeinderat am 29. Juni wird es dazu einen NEOS-Antrag geben. Inhalt: Prüfung der Fläche und der notwendigen Infrastruktur. Potocnik: „Am Hessenplatz ist keine Lösung möglich, mit der Absiedlung bekommen wir eine sofortige Entlastung, neuen Spielraum und können weitere Schritte einleiten.“
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