Lux-Tower, Blumau-Tower, Power-Tower, Weinturm, Bruckner-Tower… gibt es zu viel Hochhaus-Wildwuchs in Linz? JA – sagt zumindest die Initiative ‘Hochhaus daneben’, die vor drei Monaten gegründet wurde. Die Initiatoren wollen den ihrer Meinung nach ungehemmten Bau von Wohn- und Bürotürmen in der Stadt stoppen. Das Ziel: genügend Unterschriften zu sammeln, um eine Volksbefragung zu diesem Thema zu erzwingen. Geplant ist, die erforderlichen 6.100 Unterstützungserklärungen bis Ende 2018 zusammen zu haben. Laut Initiative ist der Zuspruch enorm.
Die Aufregung über die vielen Hochhäuser und Großprojekte in Linz ist unüberhörbar. “Wir sprechen ständig mit verärgerten Linzern, die das Gefühl haben nicht gehört zu werden und den Eindruck haben, dass da seit ein paar Jahren Kräfte entfesselt wurden, die nicht gut für die Stadt sondern eher für Investoren sind,” sagt Erwin Leitner, Bundessprecher und Gründungsmitglied der Plattform ‘mehr demokratie’, die hinter der Hochhaus-Initiative steckt.
Nach einer Gesetzesnovelle muss sich in einer Gemeinde ab zwei Prozent der Unterschriften aller Stimmberechtigten der Gemeinderat mit einer Bürgerinitiative befassen, ab vier Prozent muss sogar eine Volksbefragung durchgeführt werden: “Diese Möglichkeit wollen wir in Linz zum ersten Mal nutzen, der Zuspruch bei unserer Kick-off Veranstaltung am 18. April war enorm. Wenn wir erfolgreich sind, wird es kein Hochhaus und auch keine andere größere städtebauliche Entwicklung ohne einer seriösen Mitsprache der Betroffenen mehr geben” so Ulrike Salzbacher, OÖ-Sprecherin von ‘mehr demokratie’.
Bis August ist geplant, die erste Hälfte (3.050) der nötigen Unterschriften zu sammeln und so in Linz eine neue Ära der Bürgerbeteiligung und Stadtplanung einzuläuten, bis Jahresende sollen es die erforderlichen 6.100 sein. Beim zweiten Treffen am Mittwoch, den 9. Mai (18 Uhr) beim Wirt am Graben sollen die nächsten konkreten Schritte gesetzt werden. Interessierte sind herzlich willkommen.
Infos: www.hochhaus-daneben.at
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