Bruckner Tower, Lenauterrassen: Ladenhüter Hochhaus-Wohnungen?
Oha: Erst 10 (von 167) Wohnungen sind beim bezugsfertigen Lenauterrassen-Hochhaus beim Lenaupark vermietet. Bei diesem Projekt erscheint heute einiges in einem anderen Licht: Im Frühjahr 2016 – als es darum ging, den Bebauungsplan zu ändern – hieß es noch, es ginge um “leistbaren Wohnbau”. Mittlerweile wurde das Hochhaus gewinnbringend an die ERSTE Bank verkauft, im Erdgeschoß stehen weitere 2.000 m2 leer – hier hätte erst ein Merkur und dann ein LIDL Markt einziehen sollen – von beiden scheint heute keine Rede mehr zu sein. Die kleinen Single-Wohnungen werden zwischen 14,50 und 16,50 Euro/m2 zur Miete angeboten. Es ist nicht das einzige Linzer Hochhausprojekt, in dem die Vermietung bzw. der Verkauf schleppend läuft.
Nur unwesentlich besser schaut’s beim im Bau befindlichen Bruckner Tower aus – dort ist gerade mal erst ein Drittel der großteils als Anleger-Wohnungen konzipierten Einheiten verkauft. Hochhaus-Projekte scheinen sich immer mehr zum Ladenhüter zu entwickeln. Der Bulgari-Tower am Bulgariplatz war als Büro-Turm konzipiert, aber auch hier scheint die Nachfrage kaum noch gegeben. Der 67-Meter-Turm dürfte trotz mehrmals angekündigtem “Baubeginn” mangels Interessenten gestorben sein. Im Lux Tower beim Bahnhof steht das Erdgeschoß (Geschäfts-/Gastronomiebereich) seit der Eröffnung immer noch leer. Man darf gespannt sein, was das für die nächsten, bereits in der Pipeline befindlichen Hochhaus-Projekte “Drei Türme”, aber auch die Post City bedeutet, – dort sind ebenfalls eine große Anzahl an (Anleger-)Wohnungen vorgesehen.
Bis 2020 entsteht in Urfahr der 96m hohe “Bruckner Tower” – ein großteils aus exklusiven Anlegerwohnungen bestehendes XL-Hochhaus, das das benachbarte Lentia um fast 20m überragt.
“Linz braucht keine Anleger- und Luxuswohnungen, sondern leistbaren Wohnraum für junge Familien. Chance verpasst, dafür verantworlich ist wieder einmal Bürgermeister Klaus Luger, der allen Investoren kritiklos den Teppich ausrollt”, schimpft Lorenz Potocnik, Stadtentwickler und NEOS Fraktionsobmann. “Anstatt auf das öffentliche Interesse zu schauen, wirft er unser schönes Linz den rücksichtslosen Interessen Einzelner zum Fraß vor. Auch hier hätte der Investor – selbstverständlich als Gegenleistung für die Erlaubnis, hoch bauen zu dürfen – verpflichtet werden müssen, die Hälfte der Wohnungen zu leistbaren Konditionen bereit zu stellen. So wie das jetzt dasteht, hat die Stadt nichts davon.”
Fotos: Redaktion bzw. www.real360.at
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