Bei der Linzer Kepler Uni hätte ein zwei Fußballfelder großes Grünland verbaut werden sollen, aber daraus wird jetzt wohl nix: “Der Ausbau der Uni darf nicht auf Kosten der Lebensqualität unserer Stadt gehen“, sagt Stadtentwickler und NEOS-Fraktionsobmann Lorenz Potocnik. Er hat sich so wie der zuständige Stadtrat Markus Hein (FPÖ) und seine Kollegin Eva Schobesberger (Grüne) gegen das Projekt gestellt. Tenor: Wertvolles Grünland einfach umzuwidmen und zuzubauen, ist ein absolutes No Go. Es gibt zudem geeignetere Flächen und vorhandene Reserven am Uni-Areal.
Billiges Grundstück auf Kosten der Natur
„Die Planer haben für das LIT-College eine Grünfläche ins Auge gefasst, im Rücken der Wald, die Alpen im Blickfeld. “Es gibt nur ein Problem, das die Planer in üblicher Manier beiseite geschoben haben: Das rund 16.000 Quadratmeter große Grundstück ist Grünland und noch dazu Teil eines regionalen Grünzuges, der als Naherholungsgebiet sehr wichtig ist. Das ist klipp und klar im Flächenwidmungsplan und im Örtliches Entwicklungskonzept so verankert“ so Stadtentwickler Potocnik zur Situation. Das Projekt wird auch vom zuständigen Planungsstadtrat Markus Hein (FPÖ) und Naturschutz-Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne) abgelehnt, hier kommt ebenfalls ein klares Nein zu einer möglichen Umwidmung.
„Das Grundstück wurde von den Planern aber auch deshalb gewählt, weil es eben Grünland ist und im Besitz der Stadt und deshalb sehr billig zu haben wäre. Andere Flächen bei der JKU, die in Frage kämen, gehören der Bundesimmobiliengesellschaft und würden womöglich Kosten in Millionenhöhe verursachen“, so Potocnik. Die Baulandreserven betragen etwa vier Hektar und werden derzeit als Parkplatz genützt. An der Altenberger Straße gibt es weitere rund 7.000 Quadratmeter nutzbare Fläche.
Wirtschaft soll als Partner einspringen
Die JKU in ihrer technischen Ausrichtung kommt in erster Linie der starken oberösterreichischen Wirtschaft zu Gute. Geht es nach Lorenz Potocnik, soll diese nach angelsächsischem Vorbild als Mäzen auftreten und die geschätzten Kosten von mehreren Millionen Euro für das Alternativ-Grundstück übernehmen. „Ein Opfern von Natur ist Retro, das ist ein Raubbau an unserer Umwelt, den wir speziell in Linz stoppen müssen.” Gerade auch die zukünftigen internationalen Studenten und Professoren würden die Natur schätzen und von diesem Naherholungsgebiet profitieren.”
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