“Wir sind voll im Zeitplan“, heißt es seitens des LASK zum geplanten Stadionprojekt in Pichling. Auch der neue Sport-Landesrat Markus Achleitner und das Land OÖ haben bereits ihre Unterstützungszusage deponiert. Seitens der Stadt Linz will man vom fortgeschrittenen Status des Projekts zumindest offiziell aber nichts wissen. Auch der zuständige Gemeinderat wurde bis dato nicht eingebunden, obwohl die LASK-Arena auf Grünland, das erst umgewidmet werden müsste, gebaut werden soll.
Einer hat was dagegen: Stadtentwickler und NEOS-Fraktionsobmann Lorenz Potocnik. „Wie ist dieses Stille-Post-Spiel bei so einem großen Projekt möglich? Hier muss endlich Licht ins Dunkel“, fordert er stellvertretend für die Stadt mehr Transparenz. “Ich stelle daher einen Gemeinderatsantrag, der endlich für die nötige Transparenz sorgen soll.“ Betroffen sind bis zu 20 Hektar wertvolles Grün- und Ackerland direkt beim Naherholungsgebiet Pichlingersee, das vom Gemeinderat erst umgewidmet werden müsste. Obwohl die Verantwortlichen seitens der Stadt Linz so gut wie keine Informationen über das Stadionprojekt haben wollen, soll die 20.000 Zuschauer-Arena bereits 2022 fertig sein. Potocnik: “Irgendwer flunkert da. Das passt hinten und vorne nicht zusammen.”
“Weltweit erstes Naherholungsgebiet mit 20.000 Plastik-Schalensitzen”
Pikant: Die betroffene Fläche ist als Grünland gewidmet, das Gebiet am Pichlingersee wird im Örtlichen Entwicklungskonzept (ÖEK) sogar als „wertvollstes Naherholungsgebiet der Stadt“ bezeichnet. Der Pichlingersee soll dem ÖEK zufolge “weiter zum wichtigsten Naherholungsgebiet von Linz ausgebaut” werden. Potocnik passt das gar nicht: „Wir hätten dann weltweit das erste Naherholungsgebiet mit 20.000 Plastik-Schalensitzen, Dauerbeschallung und 3.500 Stellplätzen mitten im Grünland.“
JA zu Stadion, aber…
Potocnik sagt, er sei nicht per se gegen ein neues Stadion, im Gegenteil: “Der LASK braucht eine ordentliche Heimstätte, keine Frage. Aber so ein Megaprojekt gehört politisch und planerisch diskutiert, aber sicher nicht als Geheimsache im Hinterzimmer von einigen wenigen geplant und dann ‘plötzlich’ als alternativlos hingestellt. So eine Vorgehensweise passt vielleicht nach China, aber sicher nicht in die innovative Lebensstadt Linz.“
Nachsatz Potocnik: „Klaus Luger muss sich endlich aktiv einmischen. Als oberster Stadtvertreter kann er sich nicht einfach wegducken, um ja keine Fußballfans zu vergrämen. Er hat die Pflicht, Informationen zu fordern – nicht für sich selbst, auch nicht für die SPÖ, sondern für die Bürger.“ Völlig unklar sei laut Potocnik zudem, von wo die verschuldete Stadt Linz die avisierte 10-Millionen-Euro Förderung für den Bau herbekommen soll: “Ich wünsche Herrn Luger viel Spaß dabei, dieses Millionengeschenk den Wählern zu verkaufen – in einer Zeit, in der der Gemeinderat jeden Euro zweimal umdrehen muss und Büchereien wegen ein paar 10.000 Euro schließen müssen.”
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