Laut einem gültigen Gemeinderatsbeschluss aus dem Jahr 2007 will sich die Stadt Linz beim Bau eines eigenen LASK-Stadions mit 10 Millionen Euro beteiligen. Dagegen begehrt nun der pinke Gemeinderat Lorenz Potocnik auf: „Zehn Millionen Euro für ein zweites Stadion und Bauprojekt einer privaten GmbH sind in Zeiten der Budgetkonsolidierung ein Irrsinn.“ Ein neuer Gemeinderatsantrag soll den möglichen 10-Millionen-Bauzuschuss nun stoppen. Auch die Standortdiskussion soll neu aufgenommen werden: Haid wäre ebenfalls ein möglicher Ort für die neue LASK-Arena.
Hinter den Kulissen sind die Planungen des neuen LASK-Stadions in Pichling bereits angelaufen. Bis 2022 soll in Pichling eine 19.500-Zuschauer-Arena entstehen. Andere Standorte wurden – zumindest offiziell – nicht diskutiert. “Diese willkürliche Planung ohne Rücksicht auf das wertvolle Naherholungsgebiet Pichlingersee muss sofort gestoppt werden. Es gibt nicht einmal eine dringend notwendige Standortdiskussion. Herr Bürgermeister, was ist los?“, fragt Stadtentwickler und NEOS-Fraktionsobmann Lorenz Potocnik in Richtung Bürgermeister Luger. Er fordert, stattdessen den Standort Haid direkt an der Westautobahn zu forcieren: Hier hätten sich die ,Freunde des LASK’ bereits Grundstücke gesichert, so Potocnik. “Dort könnte man zudem bestehende Parkplätze doppelt nutzen, ohne erneut weitere 60.000 m² versiegeln zu müssen.”
“Zehn Millionen Euro Förderung für Konkurrenzstandort zum Linzer Stadion ist Wahnsinn”
Zweiter großer Knackpunkt: die Finanzierung. Sowohl SPÖ, FPÖ als auch ÖVP haben 2007 per Gemeinderatsbeschluss zugesagt, das umstrittene private LASK-Stadionprojekt mit 1/3 oder max. zehn Millionen Euro mitzufinanzieren. Potocnik: „Ich fordere den Gemeinderat auf, sich klar zu deklarieren und zur Budgetkonsolidierung zu bekennen.“ Der LASK sei zudem “eine gewinnorientierte GmbH. Das ist grundsätzlich nichts Verwerfliches, schließt aber eine dermaßen hohe Förderung aus“, so Potocnik.
“Gemeinderat muss sich zum Sparkurs bekennen”
Potocnik fordert vom Gemeinderat ein klares Bekenntnis zum eingeschlagenen Sparkurs: „Es kann kein 10-Millionen-Euro-Geschenk für einen Stadionbau der LASK-GmbH geben. Wo soll die komplett verschuldete Stadt diese Summe überhaupt hernehmen?“ Potocnik wird im nächsten Gemeinderat einen Antrag gegen eine mögliche 10-Millionen-Förderung einbringen: „Dann wird sich zeigen, wer für den Erhalt der Naherholungsoase Pichlingersee und die Fortführung des Sanierungskurses der Stadtfinanzen eintritt.“
Konkurrenz zum Linzer Stadion
Die Stadt Linz will laut Bürgermeister Klaus Luger zudem das stadteigene und großteils leerstehende Linzer Stadion weiter betreiben. Potocnik: „Dabei ist klar, dass mit dem Bau der LASK-Arena auch die letzten Großevents auf der Gugl nach Pichling abwandern werden.” Potocnik greift zu einem speziellen Vergleich: “Das ist, als würde man sich ins eigene Knie schießen und dann per Steckbrief nach dem Schützen suchen.“
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