Linz Ost – der “kleine Bruder” des Linzer Flughafens
Die Geschichte der Linzer Luftfahrt nahm nicht im heutigen Hörsching, sondern mitten in der Stadt ihren Ausgang. Der Flugplatz Linz-Ost ist heute aber nur mehr den Seglern vorbehalten und eine grüne Oase an der Donau.
Bereits 1824 gelang Joseph Wimperger am Harrachsfeld (die heutige Harrachstraße) aus Spital am Pyhrn der erste Ballonaufstieg auf Linzer Boden. 1894 besuchte der italienische Luftschiffer Giacomo Merighi mit seinem Ballon „Montgolfier“ Linz. 1909 folgte dann der erste Start eines zeppelinartigen Lenkballons, der „Estaric I“ vom Südbahnhofgelände aus. Es war eine große Attraktion für die Linzer, das Fluggefährt der Grazer Artistenfamilie Renner hatte einen 25 PS-Puch-Motor als Antrieb. Vor 5.000 zahlenden Zuschauern umflog das Schiff die Spitze des Neuen Doms – so etwas hat Linz noch nie gesehen.
Im selben Jahr wurde der „ Oberösterreichische Verein für Luftfahrt“ mit stattlichen 450 Mitgliedern gegründet. Weitere Flugaktivitäten – bereits mit Ein- und Doppeldeckern – verlagerten sich auf das damals zwischen Derflinger- und Prinz Eugen-Straße gelegene Exerzierfeld. Ab 1934 verlagerte sich der Flugverkehr in das Gebiet des heutigen Segelfluplatzes in die Katzenau, es gab 1937 sogar eine kurzzeitige Linienflugverbindung nach Salzburg. Bereits 1938 wurde das Flugfeld wegen der Errichtung der Chemie Linz durch die NSDAP aufgelöst. Gleichzeitig wurde der (damals noch rein militärische) Flugplatz in Hörsching gebaut.
Nach dem Krieg, 1948, wurde der Flugplatz (oder besser gesagt die dortige Wiese) von vier Flugbegeisterten wieder reaktiviert, der Grundstein zum heutigen Segelflug-Mekka war gelegt. Bis Anfang der 1980er-Jahre war der „Flugplatz Linz-Ost“ von mächtigen Auwäldern umgeben, der mit den Jahren zugunsten von Betriebsansiedlungen immer weiter zurückgedrängt wurde. Dennoch findet sich hier nach wie vor ein kleines Naturparadies, das 2015 auch dem Ansinnen, hier ein riesiges Open Air-Eventgelände aufzuziehen, standhielt. Der Platz lässt sich in einer guten Stunde in einem kurzweiligen Walk gemütlich umrunden.
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