“Auch unser Weg hat erst begonnen”, sagen die Verantwortlichen der Tabakfabrik Linz, wenn’s ums Thema Klimaschutz geht – und sie machen gleich Nägel mit Köpfen: Bis 2023 wird eine Begrünung-Offensive gestartet. Zwischen den einzelnen Bauteilen wird es viel Platz für Bäume und Sträucher geben, auch die Dächer sollen zum Teil begrünt werden.
Die inhaltliche Transformation der Tabakfabrik Linz von der klassischen Industrie der Zigarettenerzeugung hin zum Hotspot für Creative Industries, Digitalisierung und Start-ups ist im Laufen. Spätestens mit dem NeuBau3 wird der Wandel des Industrieareals auch physisch greifbar – die Tabakfabrik wird grüner, weitgehend autofrei und bietet noch mehr Lebensraum.
Derzeit gibt es vier große Bäume im Innenhof der Tabakfabrik, die schon jetzt viel für das Klima tun: Eine Buche, eine Linde, einen Nussbaum und einen Spitzahorn. Ein großer Baum kann die Luft in seiner direkten Umgebung um bis zu fünf Grad kühlen. Der Asphalt im Baumschatten ist sogar um bis zu 20 Grad Celsius kühler als jener in der Sonne.
Autofreie Tabakfabrik, grüne Dächer und ein “Urban Canyon”
Bei den Planungen zum NeuBau3, wird in Sachen Begrünung jetzt aber noch viel mehr geschehen. Zwischen den einzelnen Bauteilen wird es viel Platz für Bäume und Sträucher geben, auch die Dächer sollen zum Teil begrünt werden. Wesentlich früher, noch bis zum Jahresende, entsteht im Vorbereich der Magazine eine ganze Grün-Landschaft, die sich bis in den so genannten Urban Canyon zwischen Lösehalle und Magazin 3 (Grand Garage) ziehen wird. Sanfte, begrünte Hügel mit ausgewählten Pflanzen werden dem Peter-Behrens-Platz einen ganz neuen Charakter und eine Qualität geben, die noch mehr zum Verweilen einlädt. Die Umgestaltung und Begrünung geht Hand in Hand mit der Grundsatzentscheidung, das Areal bis 2023 so autofrei wie möglich zu machen.
Rückzugsort und innerstädtische Oase
Auch der Bereich zwischen Magazin 1 und Magazin 2, die so genannte Alaska-Passage, wird mit Grünflächen aufgewertet und trägt als Korridor nach Osten zur Belüftung des gesamten Behrens-Platzes bei. Im Urban Canyon wird jede Menge Erde aufgeschüttet: Dort, wo früher die Ausdünstungen der Tabakproduktion gefiltert wurden, können bald Bäume Wurzeln schlagen und gemeinsam mit einer üppig begrünten Fassade ein einzigartiges urbanes Biotop schaffen. Diese Zone soll auch bei Konzerten, Kongressen und anderen Großveranstaltungen zum Rückzugsort und zur innerstädtischen Oase werden
Fassadenbegrünung
In der Ludlgasse ist der Vorbereich zum Bau 1 schon seit vielen Jahren ein Dorado für Hobbygärtner, die dort Gemüse ziehen und damit ein innerstädtisches Biotop für Urban Gardening geschaffen haben. Eine logische Erweiterung einer grünen Tabakfabrik ließe sich auf den weitläufigen Dachflächen und an den Fassaden vollziehen – hierbei müssen allerdings immer die Vorgaben des Denkmalschutzes berücksichtigt werden. Das gleiche gilt für Vertical Farming, also gezielter Nahrungsmittelproduktion mitten in der Stadt, zu der es bereits in den vergangenen Jahren Ansätze gab.
Weitere Infos: www.tabakfabrik-linz.at
Bilder/Visualisierungen: Korbwurf Landschaftsarchitektur, Tabakfabrik Linz, PTU/Pertlwieser
Mehr von Linz
Achtung Keiler!
"Hallo Linza Redaktion. Könnt ihr nicht mal über die lästigen Spendensammler auf der Landstraße berichten? Es ist echt schon zu …
Landeshauptbrücke
1940 eröffnet, war die Nibelungenbrücke ihrer Zeit damals um Jahrzehnte voraus. Dem Größenwahn Adolf Hitlers geschuldet, wurde die Donauüberquerung bereits …
Jede Menge Gastro-Leerstand in Linz
Zumindest was den Leerstand betrifft, gibt es wohl kaum einen besseren Zeitpunkt, in die Linzer Gastronomie einzusteigen. Aktuell herrscht eher …