28 Fraktionsanträge stehen bei der nächsten Gemeinderatssitzung am 7. März zur Abstimmung an. Einer davon könnte für Kopfschütteln sorgen: NEOS Linz wollen ertappte Schwarzfahrer zwar weiter mit der aktuellen 70 Euro-Geldstrafe abmahnen, inkludiert sein sollen aber zehn Langstreckentickets für zukünftige Fahrten. “Das senkt die Aggressionen und soll Schwarzfahrer in Folge zu regulär zahlenden Kunden machen”, so der pinke Antrag. Klingt nach einem Faschingsscherz, ist aber ernst gemeint. Die Idee hat sogar ein Vorbild – in der holländischen Stadt Almere.
Die Fahrscheinkontrollen bei den Linz Linien wurden in der Vergangenheit oft sehr ruppig und aggressiv durchgeführt. Letztes Jahr wurde ein Fahrgast, der mit einem Kurzstreckenticket irrtümlich zu weit fuhr, sogar auf offener Straße niedergerungen und körperlich attackiert. “Nun soll wieder auf eigenes Personal zurückgegriffen werden. Der Zeitpunkt scheint also richtig, es zu wagen, das gesamte System der ‘Strafe’ innovativ neu zu denken”, so der NEOS-Antrag.
Vorbild ist dabei die holländische 200.000-Einwohnerstadt Almere. Dort wurde statt der bisherigen 50 Euro-“Schwarzfahrermaut” eine Art Strafpaket eingeführt, das einen 10er-Ticket-Block beinhaltet. In Linz würde das bedeuten, dass die Strafe fürs Fahren ohne Fahrschein nur mehr 47 Euro kostet, die restlichen 23 Euro werden als Midi-Tickets vergütet. Der NEOS-Plan: “Durch eine Umschichtung eines Teils des Strafbetrags in den Kaufpreis für Tickets führt das in weitere Folge zu zahlenden Fahrgästen” – klingt in der Theorie ganz gut, aber ob sich ein notorischer Schwarzfahrer durch eine günstigere Strafe bekehren lässt, ist fraglich.
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