Auf ein gutes Jahr blickt der Linz Tourismus auch heuer wieder zurück. Und in den nächsten Jahren wird es weiter nach oben gehen, stehen doch einige Hotel-Neueröffnungen an. Aber nicht nur das: Im LINZA-Talk verrät Tourismusdirektor Georg Steiner auch das große Motto für 2018: “Wir werden uns unter dem Thema ‘Veränderung’ mit den Ereignissen der letzten 100 Jahre beschäftigen.”
Georg Steiner – wie fällt Ihre touristische Bilanz für das zu Ende gehende Jahr 2017 aus?
Linz wird mit einem leichten Plus abschließen – das neue Hotel Star Inn in der Steingasse ist seit September gut angelaufen. Wir hatten aber im Oktober letzten Jahres die Karate-Weltmeisterschaft in Linz, die die Nächtigungszahlen im Oktober hochschnellen ließ. Diesen Monat konnten wir heuer nicht ganz wettmachen.
Besonders in der Donauschifffahrt liegt für Linz ein großes Potenzial. Wie fällt hier Ihre Bilanz aus?
Der Kreuzfahrttourismus entwickelt sich weiter nach oben. Es gibt mittlerweile Engpässe bei den Anlegestellen. Die Werbegemeinschaft Donau ist bereit, neue Anlegestellen zu bauen. Ich hoffe, dass die Genehmigungsverfahren zu einem positiven Ende kommen. Bei den Kreuzfahrten werden auch die Programme immer individueller. Die Austria Guides, die Geschäfte der Innenstadt, aber auch viele kleine Angebote in Linz und in der Umgebung partizipieren immer mehr davon. Wir müssen aber die Buszufahrten und die Willkommenssituation an der Donaulände noch weiter verbessern.
Alle Jahre wieder wird mit Spannung die Verlautbarung für das Jahresthema fürs kommende Jahr erwartet. Worauf darf sich Linz 2018 freuen?
Wir werden uns unter dem Thema „Veränderung“ mit den Ereignissen der letzten 100 Jahre beschäftigen. 1918, 1938, 68er-Bewegung bis hin zur Übernahme der EU-Präsidentschaft durch Österreich in der 2. Jahreshälfte 2018. Dazu gibt es Ausstellungen und hoffentlich auch einige europäische Tagungsereignisse in Linz. Da „Veränderung“ aber auch unseren jetzigen Alltag prägt, ist das Thema aktuell wie selten zuvor.
Apropos 2018: In den kommenden Monaten und Jahren kommt eine richtiggehende Welle an Hotelneueröffnungen auf Linz zu. Als Touristiker lacht da Ihr Herz, oder?
Der Linzer Touristiker freut sich grundsätzlich über gut ausgelastete und erfolgreiche Hotels, die schon in der Stadt sind. Die vergangenen Jahre waren davon geprägt, dass zahlreiche Häuser aus unterschiedlichen Gründen geschlossen wurden – rund 800 Betten sind verloren gegangen. Nun werden wieder einige kommen. Daraus möchte ich noch keine „Welle“ konstatieren. Wenn 800 Betten dazu kommen, sind wir wieder auf dem Stand von 2009. Wir werden uns bemühen, dass auch die Auslastung aller Betriebe weiter auf hohem Niveau gehalten werden kann.
Das Star Inn im Zentrum ist dabei das erste neu eröffnete Haus. Gefällt es Ihnen?
Das Hotel Star Inn läuft sehr gut an. Das hat sicherlich mit der Lage, aber auch mit einem Routinier als Hoteldirektor zu tun. Johann Kaiser kennt Linz und weiß, wie hier der Hase läuft.
Die Aktion „Linz schenken“ geht 2018 in die nächste Runde. Wie kam diese bisher an?
Wir hatten im ersten Jahr mit rund 300 verkauften Gutscheinen einen schönen Erfolg. Wir wollen dieses Angebot aber noch weiter nach oben treiben. Ein ideales Geschenk für Weihnachten.
Aus touristischer Sicht: Was fehlt in Linz (noch)?
Wir müssen weiter an Kooperationen arbeiten. Je mehr Beteiligte in das gemeinsame Thema, in die Marke Linz einzahlen, umso erfolgreicher werden wir insgesamt sein. Es geht auch darum, dass gerade die Linzerinnen und Linzer die eindrucksvolle Entwicklung der letzten Jahre seit der Kulturhauptstadt noch stärker wahrnehmen. Wer immer noch sagt „In Linz beginnt’s“, an dem ist der ganze Veränderungsprozess vorbeigegangen. Unsere größte Herausforderung sind jene, die sich vermeintlich auskennen, aber die neuen Entwicklungen nicht wirklich wahrnehmen. Daran arbeiten wir.
Wenn Sie persönlich Gäste in Linz empfangen: An welche drei Orte führen Sie diese als Erstes hin?
Ars Electronica, Höhenrausch und Pöstlingberg – das sind sowohl im Gesamterlebnis als auch in den Besucherzahlen die Big points. Gäste, die auch abends in Linz sind sollten das Musiktheater, das Brucknerhaus, das Schauspielhaus, den Posthof oder das Phönix besuchen – da wird die Auswahl häufig schwierig.
Und wo ist Georg Steiners persönliches Lieblingsplatzerl in unserer City?
Ich sitze in meinem Büro im Generali Gebäude und blicke auf Donau und Pöstlingberg – was will man mehr!
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