Der Autoverkehr auf den Autobahnen in Oberösterreich hat mit einem Plus von 3,4 Prozent heuer weiter zugenommen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Der Autobahnabschnitt mit dem meisten Autoverkehr ist die A1 bei Traun. Bereits auf Rang 7: Die Linzer Stadtautobahn (Höhe Voestknoten) wo fast 77.000 Autos pro Tag vorbeirollen – oder besser gesagt stauen. Ein Großteil des Problems ist hausgemacht, denn in fast jedem Auto sitzt nur der Fahrer – und sonst niemand…
Der am stärksten befahrene Autobahnabschnitt Oberösterreichs befindet sich auf der A1 bei Traun, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Asfinag zeigt. Hier waren heuer pro Tag im Schnitt 96.950 Pkw und Kleintransporter unterwegs, um 3,4 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im Vergleich zu 2010 gibt es sogar ein Plus von 20 Prozent. Auch auf den anderen Autobahnen in Oberösterreich, der A7, A8, A 9 und A25, nahm heuer der Autoverkehr deutlich zu.
Ein Großteil der Stau- und Verkehrslawine ist aber von den Autofahrern hausgemacht: In der großen Mehrzahl der Autos sitzt nur eine Person, bei einer Zählung an der Linzer Stadteinfahrt auf der Rohrbacher Bundesstraße im Jahr 2016 waren in 75 Prozent aller Autos lediglich der Fahrer – und sonst keiner. Noch höher war der Anteil der Ein-Personen-Autos, die in Puchenau (4km von Linz, Top-Öffi-Anbindung an die Stadt) auf die Bundesstraße auffuhren: Dort lag dieser Wert bei 82%. Für manche ist die “Stau-Schmerzgrenze” trotz kilometerlangen Stillstands noch immer nicht erreicht.
Die Autobahn mit der zweitstärksten Verkehrsbelastung in Oberösterreich ist die A7 Mühlkreisautobahn, wo bei der Zählstelle Freindorf täglich 77.580 Pkw und Kleintransporter pro Tag unterwegs waren. Auf der A25 Welser Autobahn führen im Schnitt täglich 49.020 Autos, auf der A8 Innkreisautobahn bei Krenglbach waren es 45.920, berichtet der VCÖ.
“Die Zunahme des Autoverkehrs führt Österreich von seinen Klimazielen weg. Zudem bedeutet mehr Autoverkehr mehr Staus und mehr gesundheitsschädliche Schadstoffe. Es braucht viel stärkere Anreize für den Umstieg vom Auto auf den Öffentlichen Verkehr”, so VCÖ-Experte Markus Gansterer. Mit mehr öffentlichen Verkehrsverbindungen sowie betrieblichem Mobilitätsmanagement kann der Auto-Pendlerverkehr reduziert werden. Großen Verbesserungsbedarf gibt es auch im Freizeitverkehr. Beliebte Freizeitziele sollen gut mit Bahn und Bus erreichbar sein. Es mangelt aber auch an Information über bereits bestehende Bahn- und Busverbindungen zu Freizeitzielen.
Auch der in den vergangenen Jahren in Österreich gesunkene Besetzungsgrad der Pkw führt zu mehr Autoverkehr. Derzeit sitzen in 100 Pkw im Schnitt nur 115 Personen, informiert der VCÖ. Allein die Erhöhung auf zwei Personen pro Pkw würde den Autoverkehr deutlich reduzieren. 1.000 Personen fahren heute in 870 Pkw, bei einem Besetzungsgrad von zwei wären es mit 500 Pkw um 42 Prozent weniger.
Anzahl der Pkw pro Tag von 1. Jänner bis 30. September 2017, in Klammer Vorjahr)
- A1 Traun: 96.950 Pkw pro Tag (+ 3,4 Prozent)
- A1 Haid: 94.950 Pkw pro Tag (+ 2,5 Prozent)
- A1 Raffelstetten: 79.300 Pkw pro Tag (+ 3,2 Prozent)
- A7 Freindorf: 77.580 Pkw pro Tag (+ 1,4 Prozent)
- A7 Voest: 76.740 Pkw pro Tag (+ 1 Prozent)
- A1 Sattledt: 52.560 Pkw pro Tag (+ 2,8 Prozent)
- A25 Marchtrenk: 49.020 Pkw pro Tag (+ 3,6 Prozent)
- A25 Puchberg: 48.720 Pkw pro Tag (+ 4,2 Prozent)
- A1 Vorchdorf: 48.340 Pkw pro Tag (+ 3,7 Prozent)
- A25 Wels: 48.260 Pkw pro Tag (+ 3,9 Prozent)
- A8 Krenglbach: 45.920 Pkw pro Tag (+ 3,8 Prozent)
- A1 Oberndorf: 45.580 Pkw pro Tag (+ 3,1 Prozent)
- A1 Ohlsdorf: 44.230 Pkw pro Tag (+ 3,5 Prozent)
- A7 Gallneukirchen: 38.320 Pkw pro Tag (+ 3 Prozent)
- A1 Unterachmann: 33.820 Pkw pro Tag (+ 2,9 Prozent)
Quelle: Asfinag, VCÖ 2017
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