Aber holla: Das Neue Jahr steht vor der Tür. Unsere Kollegen von der verQUERt-Redaktion haben einen Blick in die Glaskugel geworfen und dabei gesehen, was auf Linz 2025 zukommt. Vorhang auf!
12. Jänner 2025: Die Linzer Bürgermeisterwahl ist geschlagen.
Als Sieger geht überraschend KPÖ-Kandidatin Gerlinde Grünn mit 88 Prozent hervor. Die Wahl wird jedoch von Bundespräsident van der Bellen annulliert. Grund: Einmischung aus Russland (mehrere Moskau-Drohnen sollen über den historisch belasteten Hitlerbauten am Bindermichl Pro-Gerlinde-Grünn-Flugblätter abgeworfen haben). Bei der Wiederholungswahl gewinnt dann FPÖ-Kandidat Michel Raml, seltsamerweise erneut mit 88 Prozent. Diesmal kommt eine Protestnote aus Russland, die aber ungehört verhallt. Der eigentliche Favorit, Dietmar Prammer von der SPÖ, wechselt daraufhin enttäuscht in die Privatwirtschaft und wird Büroleiter bei der angesehenen, völlig privaten Privatstiftung L36.
20. Februar 2025: Jahrmarkt-Gelände Ideenwettbewerb: Siegerprojekt wird umgesetzt
Jahrelang wurde getüftelt, hunderte spannende Ideen gingen ein – jetzt geht es endlich an die Umsetzung der Neugestaltung des Jahrmarktgeländes. Gewonnen hat das Projekt “LIPA _ Linz Parkt”. Der visionäre Plan sieht vor, dass das Gelände an der Donau zukünftig als “urbaner, kostenloser und ganzjähriger Großparkplatz für Pendler und Linz-Besucher genutzt wird”, zusätzlich soll hier “zweimal jährlich ein Jahrmarkt mit Volksfestcharakter” stattfinden. Die Parkplatz-Idee fand bei der Jury besonderen Anklang, denn “ein kostenloser Großparkplatz fehlt am Jahrmarktgelände seit einigen Jahren schmerzlich”, so das Experten-Urteil.
Das eigentlich bereits beschlossene Donauinsel-Projekt fiel hingegen wegen Verkehrsanbindungsproblemen (fehlender Autobahnanschluss) durch. Anrainer-Protesten, die die Umsetzung der versprochenen Begrünung des Areals fordern, kommt man dennoch großzügig entgegen: Die geplanten Beton-Sitzstufen am Wasser sollen mit grüner Farbe optisch renaturiert werden.
10. März 2025: Linzer Finanzen saniert
Überraschender, aber umso erfreulicher Geldregen für die schwer verschuldete Stadt Linz: Im Postfach von Finanzreferentin Tina Blöchl trudelt ein Mail der „königlichen spanischen Lotteria“ ein: „Sie habe gewone 937.332.186 Euro.“ Die Schulden Der Stadt in Höhe von fast einer Milliarde Euro sind damit auf einen Schlag getilgt. In einer offiziellen Aussendung der Stadt wird der 10. März zum immerwährenden Feiertag festgelegt, der Volksmund nennt ihn fortan „Spanische Weihnachten“. Die zur Gewinnanforderung vorab benötigte Bearbeitungsgebühr von 12,5 Millionen Euro wird vom umsichtigen Stadtsenat einstimmig durchgewunken.
12. April 2025: Neuestes Linzer Hochhausprojekt
Das war zu erwarten: Linz wird von einer EU-Kommission einstimmig zur “Unwidmungshauptstadt Europas“ ernannt. Grund für diese hohen Auszeichnungen seien „die unzähligen, völlig intransparent abgewickelten Umwidmungen” und die “völlig ohne jede Regel errichteten Hochhäuser mit Anlegerwohnungen”, so das einhellig euphorische Urteil der Kommission.
Gestärkt durch diese Unterstützung aus Brüssel geht Linz gleich sein neuestes Hochhausprojekt an: den 555 Meter hohen “SPEKULATIONS TOWER” (kurz „Spekulazi-Turm“) mit 1.200 Anlegerwohnungen. Die horrenden Kosten von 1,2 Milliarden Euro will die Stadt durch eine großzügige Umwidmung des restlichen Linzer Grüngürtels in Bauland hereinbekommen. “Die Parkplätze beim neuen Hochhaus werden selbstverständlich mit mobilen Bäumen und Kunstrasen ordentlich begrünt”, wischen die Stadtverantwortlichen mögliche Versiegelungs-Bedenken vorab vom Tisch.

22. Mai 2025: LASK sichert beinahe Ligaverbleib
Durch ein Last Minute-Tor auswärts in der letzten Runde in Altach sichert sich der LASK den vermeintlichen Verbleib in der Bundesliga. Die Freude währt aber nur kurz: Als in der letzten Minute der Nachspielzeit (97.) mehrere Fans mit einem Transparent aufs Spielfeld laufen, um gegen die rosa Auswärtsdressen ihrer Mannschaft zu protestieren, wird die Partie abgebrochen und mit 3:0 für Altach gewertet. In der zweiten Liga soll nun ein Neuanfang mit dem aufstrebenden Erfolgstrainer Markus Schopp, der völlig ohne Zutun unter der latenten Lustlosigkeit seiner Spieler leidet, gelingen. Um den bald eintreffenden Aufwärtstrend nachhaltig abzusichern, wurde Schopps Vertrag weitblickend bis 2035 verlängert, inklusive Option bis 2040.

27. Juni 2025: Hauptplatzbegrünung 2.0
Mutig und zügig voran schreitet die Baumoffensive der grünen Linzer Stadträtin Eva Schobesberger voran. Als „grünes Leuchtturmprojekt“ wird die Abtragung der vollversiegelten, historisch wenig auffälligen Dreifaltigkeitssäule am Linzer Hauptplatz bejubelt. Diese wird durch eine Linde in einer Holzkiste ersetzt. In der dazugehörigen Presseaussendung der Grünen wird auch der Sieg über das Patriarchat („Die Pestsäue ist ein ekelhaftes Phallussymbol und muss weg!“) bejubelt.
7. September 2025: Noch eine Brücke für Linz
Knapp ein Jahr nach der Eröffnung der Westringbrücke staut es wieder in Linz. Grund: Der Rückstau an motorisierten schaulustigen Mühlviertler Pendlern, die teilweise mit Pferdefuhrwerken auf die Brücke auffahren wollen, reicht immer wieder zurück bis nach Ulrichsberg. Das macht die Planungen für eine Bypass-Hängebrücke 20 Meter stromaufwärts der neuen Hängebrücke unausweichlich. Geplanter Spatenstich: Ende September 2027, zufälligerweise ein Wahltermin.

12. Oktober 2025: Linzer Impfweltmeister
Was für ein Held: Der Linzer Martin Sommerauer (43) erhält weltweit als erster Mensch die 100. Corona-Boosterimpfung und gilt damit für mindestens vier Wochen als „vollimmunisiert“.
07. November 2025: Klimakleber blockieren Linz Airport
Cosma-Andree Sengstbratl aus Alturfahr (21, Pronomen they/them) pickt sich mit fünf Artgenossen auf der Startbahn des Linzer Flughafen fest. Grund: „die enorme Belastung des Klimas durch die vielen Flugzeuge“. Die Aktion gelangt allerdings erst vier Tage später an die Öffentlichkeit, als Flughafen-Kehrmeister Kevin Fleischanderl aufgrund der bevorstehenden Landung einer einmotorigen Cessna die Runway kehren will.

02. Dezember 2025: Baustopp beim S-Bahn-Projekt
Auch das noch: Wenige Stunden vor dem Spatenstich zur Linzer Stadtbahn ziehen die Projektgegner eine einstweilige Verfügung aus der Tasche. Inhalt: Am Donaudamm, wo die Trasse der neuen S-Bahn verlaufen soll, wurde eine bislang noch nicht bekannte Lurchart entdeckt: Der „Gemeine Donauquaker“, eine hässliche, grau-grüne Kröte mit – nona – Froschaugen und übelriechenden Pusteln soll nur hier auf den Abhängen des Donaudammes leben und daher besonders schützenswert sein.
Eine zeitaufwändige Umplanung der Trassenführung der S7 ist unausweichlich: Statt nach Gallneukirchen soll die Bahn nun über den Haselgraben nach Zwettl an der Rodl weiter bis nach Unterweißenbach führen, von wo aus eine Schnellbusverbindung nach Linz eingerichtet wird. Die Fahrzeit von Gallneukirchen nach Linz steigert sich dadurch unerheblich auf 2:40 Stunden. Die Medien berichten von einem Meilenstein, der sowohl die Natur als auch Verkehrsinteressen berücksichtigt.