Neustart: Wirtesprecher Mayr-Stockinger will’s wissen
Zweimal war er schon gewählter Wirtesprecher in der Wirtschaftskammer – und obwohl die neuerliche Kandidatur von Thomas Mayr-Stockinger schon fix vereinbart war, hatte man beim Wirtschaftsbund andere Pläne. Jetzt platzte dem charismatischen „Stockinger-Wirt“ aus Ansfelden, der in der Branche großen Rückhalt genießt, der Kragen: „Ich trete mit einer eigenen Liste an und will vor allem für die Klein- und Mittelbetriebe da sein, sie sind das Rückgrat der Branche.“ Gewählt wird im März 2025.
„Am Stammtisch ist jedes Problem schnell und einfach gelöst, kompliziert und schwierig wird‘s erst durch die Politik“, bringt Thomas Mayr-Stockinger die Situation in der Gastronomie auf den Punkt. Er will weiter dafür kämpfen, dass sich die Situation verbessert: „Die Branche leidet unter überbordenden Vorgaben, hohen Abgaben und den ständigen Schuldzuweisungen. Zuletzt sollen die Gastronomen auch noch schuld an der hohen Inflation gewesen sein, was einfach nicht stimmt“, so der 51-Jährige Wirt und Hotelier aus Leidenschaft. Hätten die Gastronomen die tatsächlichen Mehrkosten aus der Inflation (oder darüber) tatsächlich eingepreist, wäre ein Lokalbesuch mittlerweile kaum noch finanzierbar. Einen beträchtlichen Teil der Teuerung haben die Unternehmen selbst geschluckt, Dank dafür gab‘s keinen.
Entgegen der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung: Die Branche ist trotz Gegenwind nach wie vor im Wachstum und im Aufwärtstrend: Immer noch gibt es viele Neugründungen, immer noch werden neue Mitarbeiter gesucht und aufgenommen.
„Wir wollen das Sprachrohr der Klein- und Mittelbetriebe sein“
Thomas Mayr-Stockinger betreibt selber zwei große Betriebe inklusive Hotelbetrieb mit insgesamt 230 Betten und weiß, worauf es ankommt. 90 Prozent aller 4.000 reinen Gastronomiebetriebe in OÖ haben weniger als zehn Mitarbeiter, um genau die will sich Mayr-Stockinger kümmern: „Diese Kollegen haben keine Möglichkeit oder Zeit, selbst als Interessensvertreter tätig zu sein oder für Verbesserungen zu kämpfen und brauchen eine klare, starke Stimme nach außen – dieses Sprachrohr für die Gastronomie wollen wir mit unserer Liste sein.“
Brancheninteressen statt Parteipolitik
Im Mittelpunkt soll „keine Parteipolitik stehen, sondern nur die Interessen der Branche. Thomas Mayr-Stockinger baut mit seiner Liste ein Netzwerk aus verschiedenen Bereichen und Regionen, die die Vielfalt der Branche abbildet. 15 bis 20 Vertreter aus allen Sparten der Branche, darunter auch der eine oder andere namhafte, werden mit dabei sein, um der politisch an die ÖVP gehefteten Wirtschaftsbundliste Konkurrenz zu machen. Mayr-Stockinger hatte auch Angebote von den anderen politischen Interessenvertretungen, das kam für ihn aber nie in Frage: „Wenn dann nur mehr als unabhängige Liste.“
Nach Mayr-Stockingers Entschluss, mit einer unabhängigen Liste durchzustarten, sind jetzt als Branchenvertreter alle Türen offen – mehr als je zuvor: „Diese offenen Türen und Kanäle kann ich jetzt stärker denn je nutzen“ – auch der ungemein hohe Bekanntheitsgrad des Wirtesprechers in der Branche ist ein absoluter Vorteil und zusätzlicher Türöffner.
Freilich hätte es sich Mayr-Stockinger auch leicht machen und sich komplett zurückziehen können, in seinen Betrieben gäbe es mehr als genug zu tun. Das war aber keine Option für ihn: „Das wäre der einfachste Weg gewesen, dieser war mich aber noch nie eine Option. Hätte ich den einfachen Weg gewollt, wäre ich wohl nie Gastronom geworden.“
Mitte Dezember 2025 wird die Liste „Wirtesprecher Thomas Stockinger“ für die Wahl präsentiert. Man darf gespannt sein, wer aller mit dabei ist. Oder anders gesagt: Es bleibt spannend in der Gastrobranche!
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