Ruhig geworden ist es um die vor vier Jahren angekündigten Linzer Drohnentaxis: Im Jahr 2019 wurde von der LINZ AG und führenden Stadtpolitikern bereits für 2020 ein Testbetrieb versprochen. Das Projekt ist mittlerweile wieder komplett von der Bildfläche verschwunden. Weiter ist man in Singapur, Rom und Paris: Dort sollen die Flugtaxis bereits 2024 abheben.
“Im Jahr 2020 soll in der Stahlstadt die erste Teststrecke für E-Lufttaxis in Betrieb genommen werden. Möglich macht das eine Kooperation der Linz AG mit dem Innviertler Flugzeugkomponentenbauer FACC und dem chinesischen Technologieunternehmen EHang. Der entsprechende Vertrag wurde am Dienstag unterzeichnet”, schrieben etwa die Salzburger Nachrichten im Mai 2019.
“Linz in den vordersten Startlöchern”
“Mit einer vielversprechenden Projektpartnerschaft zwischen dem innovativen Flugzeugbauer FACC, der chinesischen Air Mobility-Gruppe EHang und der Expertin für Personennahverkehr, der Linz AG, scharrt Linz in den vordersten Startlöchern, 2020 soll die Teststrecke in Linz entstehen”, berichtete ebenfalls im Mai 2019 die SPÖ-Zeitung “Alles Linz” verheißungsvoll.
Stückpreis: 300.000 Euro
Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) meinte im Rahmen der dazugehörigen Pressekonferenz, dass Lufttaxis helfen, den Verkehr in der Stahlstadt zu entlasten. Eine Fahrt mit dem Lufttaxi solle dabei etwa genauso viel kosten wie eine Fahrt mit einem normalen Taxi. Experten hielten diese Aussagen bereits damals für unrealistisch. Nicht nur die Kosten wären bei einem Stückpreis von 300.000 Euro um ein Vielfaches höher und mit einer Taxi nicht vergleichbar. Auch die positiven Auswirkungen auf dieVerkehrsströme seien kaum messbar – außer es flögen täglich tausende diese zweisitzigen Drohnen vom Mühlviertel in die Landeshauptstadt.

Besondere Rotorenanordnung der “Linzer” Drohnen
Das „Airtaxi“ der LINZ AG sollte autonom mit 50-70km/h fliegen, kann zwei Passagiere aufnehmen und bis zu 30min lang in der Luft bleiben. Angetrieben werden die Drohnen von 8×2 elektronisch betriebenen Propellern, selbst bei einem Ausfall mehrerer Propeller bliebe die Drohne noch in der Luft und könnte sicher landen. Speziell ist die Anordnung der Propeller in Oberkörper-Höhe. Anders gelöst haben das Hersteller wie Airbus oder Volocopter, wo sich die Rotoren oberhalb der Passagiere – ähnlich einem Hubschrauber – befinden.

Wann es in Linz tatsächlich zu einem Test- oder gar Linienbetrieb kommt, ist offener denn je. Will die Innovationshauptstadt Linz in der ersten Reihe mit dabei sein, muss man schnell sein: Aktuell die Nase vorne hat Singapur – dort wird 2024 eine autonom fliegende Drohnenflugverbindung mit dem hubschrauberähnlichen Modell von Volocopter eingerichtet. Der Preis für einen 15-Minuten-Flug wird auf mehr als 500 Euro geschätzt. Volocopter schätzt, dass unbemannte Flugdienste der dem Stadtstaat bereits 2030 rund 1.300 Stellen und 4 Milliarden Singapur-Dollar Einnahmen bescheren können.

Auch in Rom und Paris soll’s in zwei Jahren losgehen – mit Airbus-Drohnen soll ein Taxidienst für die Athleten der Sommerolympiade 2024 eingerichtet werden.
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