Spannend sehen sie aus, die ersten Renderings zur Neugestaltung des Bahnhofsviertels zwischen Hauptbahnhof, Unionstraße und Wienerstraße. Als Zentrum soll direkt bei der Unionkreuzung der 2.000 m² große WIENER PLATZ entstehen – mit viel Steinfläche und einer brunnenartigen Wasseranlage samt Fontänen, aber leider wenig Grün. 2023 soll mit der Bebauung des gesamten, fast 16.000 m² großen Areals begonnen werden.
Südlich des Linzer Hauptbahnhofes im Bereich Wiener Straße/Unionkreuzung wird in den nächsten Jahren ein neuer Stadtteil entstehen. Auf Basis eines 2018 durchgeführten städtebaulichen Wettbewerbes liegen jetzt die ersten Detailplanungen in Form des städtebaulichen Leitbildes vor.
Die derzeit großteils brachliegende Fläche weist durch ihre gute Erreichbarkeit und die Lage nahe der Innenstadt ein großes Entwicklungspotential auf und bietet beste Voraussetzungen für eine hochwertige Bebauung. Durch eine bewusst gemischte Nutzungsstruktur (Wohnen, Büro, Einzelhandel, Gastronomie, Werkstätten, Hotel) soll der künftige Stadtteil belebt werden und durch seine attraktiven öffentlichen Freiräume auch für die Anrainer ein Qualitätsgewinn sein.
Bürgermeister Klaus Luger hebt den Mehrwert des Projekts hervor: „2003 kam ich als Mitglied der Linzer Stadtregierung erstmalig mit diesem Areal beruflich in Kontakt. Zuständig für die Linzer Stadtentwicklung kenne ich das Vorhaben von Beginn an. Ich gratuliere der ÖBB für das gelungene Projekt auf dieser zentralen Liegenschaft. Damit ist die Basis für ein klassisch urbanes Umnutzungsprojekt geschaffen, welches das Geviert rund um den Hauptbahnhof jetzt auch auf der südöstlichen Seite städtebaulich aufwertet.“
Infrastrukturreferent Vizebürgermeister Markus Hein freut sich über den neuen Stadtteil: “Linz wächst permanent und ist ein wichtiger Entwicklungsmotor für ganz Oberösterreich. Mit der Bebauung des ÖBB-Areals wird für dieses Wachstum eine innerstädtische Fläche geschickt neu genutzt, auf der Wohnraum, Gewerbe aber auch öffentliche Freiräume neu geschaffen werden. Hier entsteht mitten in unserer Stadt ein neuer Stadtteil, der durch den öffentlichen Verkehr sehr gut erschlossenen ist. Das ist genau der richtige Weg, den wir bei Siedlungsentwicklungen gehen müssen. Wo es einen guten ÖV gibt, muss städtische Nachverdichtung erfolgen. Ich freue mich, dass dieses Projekt nun auch der Öffentlichkeit präsentiert werden kann.“
Gebäudehöhen orientieren sich an der Umgebung
Auf der rund 15.500m² großen Fläche der ersten Etappe an der Unionkreuzung werden heuer bereits die bestehenden ÖBB-Gebäude abgebrochen. Es entstehen dort drei Baukörper und ein rund 2.000 m² großer öffentlicher Platz direkt an der Unionkreuzung. Die Gebäudehöhen orientieren sich an der Umgebung, weshalb Hochhäuser kein Thema sind. Die Bebauung hat großteils sechs Geschoße (20 Meter) und weist zwei Hochpunkte mit zehn Geschoßen (35 Meter) auf. Der Bebauungsplan für das Areal wird in den nächsten Monaten von der Stadt Linz erstellt.
Gewinnerprojekt „spaziozero atelier“ ausgewählt
Bereits 2018 wurden für das Areal die Ergebnisse des städtebaulichen Wettbewerb EUROPAN im Architekturforum Oberösterreich präsentiert. Für die Umsetzung wurde von den ÖBB-Immobilien und der Stadt Linz das Gewinnerprojekt der Architekten „spaziozero atelier“ ausgewählt, das zeigt, dass in der Stadt von morgen auch verträgliche produktive Nutzungen wie Werkstätten Platz finden können. 2019 wurden dann verbleibende Mieter umgesiedelt und eine Bodenuntersuchung durchgeführt.
Städtebauliches Leitbild und Qualitätskriterien-Handbuch
2020 wurden die Wettbewerbsgewinner gemeinsam mit den Linzer X-Architekten mit der Erstellung eines städtebaulichen Leitbildes und eines Qualitätskriterien-Handbuchs beauftragt. Auf Basis des Wettbewerbsprojektes wurde ein detailliertes Projekt erarbeitet, welches den städtebaulichen, technischen und organisatorischen Anforderungen der Stadt Linz, der Linz AG und den ÖBB sowie allen gesetzlichen Normen entspricht. Darüber hinaus wurden in einem Handbuch städtebauliche Qualitätskriterien definiert, welche bei der Umsetzung eine hochwertige Gestaltung garantieren sollen. Eine Vielzahl an Referenzbeispielen darin zeigt, wie die hohen Ansprüche an moderne öffentliche Freiräume in diesem Projekt erfüllt werden können. Ziel des städtebaulichen Leitbildes war es, die grundlegenden Ideen vom Beginn der Planung im EUROPAN Wettbewerb bis zur Umsetzung zu erhalten. Das vorliegende Ergebnis ist ein Werk, welches in Umfang und Detail bisher einzigartig für Stadtentwicklungsprojekte in Linz ist.
Das Leitbild ist auch Grundlage für den Bebauungsplan, der in den kommenden Monaten von der Stadt für die Fläche der ersten Etappe erstellt wird. Danach ist die Verwertung der ersten drei Baufelder vorgesehen. Die Umsetzung des gesamten städtebaulichen Projektes ist in mehrere Etappen gegliedert. Nach der ersten Etappe, die drei Baufelder im Bereich der Unionkreuzung umfasst, kann die Entwicklung danach im nördlich angrenzenden Bereich entlang der Gleise fortgesetzt werden.
Städtebauliche Kennzahlen erste Etappe
Fläche Projektgebiet: 15.500m²
Gesamte Bruttogeschoßfläche aller drei Baufelder: rd. 35.000 m²
Bebauungsdichte (Geschoßflächenzahl): GFZ=2,25
Nutzungen: Wohnen, Büro, Einzelhandel, Gastronomie, Werkstätten, Hotel, öffentliche Freiräume
Weitere Zeitschiene erste Etappe
Abbruch ÖBB-Bestandsgebäude: 2020
Fertigstellung Bebauungsplan Stadt Linz: 2021
Verwertung Baufelder: 2022
Möglicher Baustart: 2023
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