Mehrmals wurde der Baubeginn des 66 Meter hohen Bulgari-Towers verschoben, der letzte Baustart wurde im März 2019 verkündet. Passiert ist seitdem einmal mehr nichts. Fix scheint hingegen vielmehr, dass der Turm wegen Finanzierungsproblemen endgültig geplatzt ist. Jetzt besteht die Gefahr, dass das geplante Projekt an Investoren weiterverkauft und in günstigerer Form umgesetzt wird. Stadtentwickler und NEOS-Fraktionsobmann Lorenz Potocnik hat eine bessere Idee: „Stattdessen braucht es hier eine angemessene Nachverdichtung mit leistbarem Wohnraum.“ Die Stadt Linz sei jetzt gefordert, sich aktiv einzubringen.
Die Linzer Immobilienfirma Hofmann + Partner wollte mit einem Investitionsaufwand von etwa 75 Millionen Euro einen 66 Meter hohen Turm mit 16.000 Quadratmetern Bürofläche auf 20 Ebenen realisieren. Im Frühjahr 2019 platzte der bereits vierte angekündigte Baubeginn. Die Baugenehmigungen sind alle da, allerdings läuft zum Jahresende die Option auf das Grundstück aus. Darum wird das Projekt vermutlich an Investoren verkauft und in einer günstigeren Form umgesetzt. Lorenz Potocnik: „Läuft es wirklich so ab, haben wir hier bald ein halbleeres Büro-Hochhaus, das keiner braucht und das Viertel nicht aufwertet, sondern hinunterzieht.“
Noch bestünde aber die Möglichkeit einer Korrektur. Die Stadt könnte dank der ständigen Verzögerung der Betreiber lenkend eingreifen und das Projekt stoppen: „Nun ist klar, dass dieser Turm nicht gebraucht wird, Linz muss sich jetzt stadtgestalterisch einbringen und neue Vorgaben erstellen, statt alles einfach weiter laufen zu lassen. Hier passt viel besser leistbarer Wohnbau her, wie er in der Umgebung bereits besteht“, sagt Lorenz Potocnik. „Es wäre naheliegend, die neue Städtebauliche Kommission über das Projekt drübergehen zu lassen – und dieses radikal zu überarbeiten.“
Ein ebenfalls wichtiges Thema: Seit Jahren tappen die Anrainer im Dunkeln, werden von einem zum anderen „Baubeginn“ im Unklaren gelassen. Lorenz Potocnik: „Manche haben wegen des drohenden Hochhausbaus direkt vor ihrem Fenster bereits den Auszug vorbereitet oder sind schon weg, dieses Spiel muss auch im Sinne der Bewohner endlich ein Ende haben.“
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