Dem Grünland am Freinberg droht das nächste große Bauprojekt
Und täglich grüßt das Murmeltier: Nach der Umwidmung des Minigolfplatzes für eine Luxus- und Anlageimmobilie soll nun auch eine Grünfläche direkt daneben verbaut werden. Pikant: Das betroffene Grundstück soll einem Linzer SPÖ-Mitglied gehören.
Die kürzlich erfolgte Umwidmung einer 5.000 Quadratmeter großen Grünfläche am Freinberg ist noch in aller Munde: Am derzeitigen Minigolfplatz werden Luxus- und Anlageimmobilien entstehen (das Grundstück gehört der Privatschule des Aloisianums, die es zu Geld machen wollte). Selbst eine negative Stellungnahme des Naturschutzes wurde übergangen. Jetzt droht direkt daneben erneut die Verwirklichung eines weiteren großen Bauprojekts. Zwischen Jungmair- und Freinbergstraße befindet sich ein relativ großes Grundstück (5.500 m2) mit einem Sacherl, der „Binder an der Rath“. Vor rund 20 Jahren wurde eine Bauwidmung für einen Großteil der Fläche verordnet. Jetzt wäre der Gemeinderat und der Linzer Bürgermeister am Zug, diese Widmung zu ändern und den Grüngürtel zu bewahren, doch es sieht nicht gut aus.
Vollkommen neue Voraussetzungen
Da das großteils unbebaute Grundstück in den Grüngürtel ragt und die Widmung in einer Zeit erfolgte, als es noch keine Diskussion über das Klima gab und auch städtische Hitzeinseln kaum ein Thema waren, sollte diese Widmung dringend überdacht werden. Lorenz Potocnik von NEOS Linz: „Es geht gerade am Freinberg um jeden Quadratmeter. Wir können uns ein weiteres Versiegeln und Zubetonieren dieses wertvollen Naherholungsgebiets nicht mehr leisten.“
Planungsfehler korrigieren
Für solche Fälle wurde das Instrument des Neuplanungsgebiets geschaffen – und auch bereits erfolgreich angewendet, um Planungsfehler aus früheren Zeiten zu korrigieren – aber auch, um auf die Erfordernisse der heutigen Zeit zu reagieren. Zuletzt war dies der Fall, als über einen großen, grünen Innenhof im Domviertel eine Bausperre verhängt wurde. Dieses Neuplanungsgebiet ermöglichte die Überarbeitung der Bebauungspläne mit den neuen Kriterien – zur Zufriedenheit der betroffenen Anrainer.
SPÖ-Mitglied ist Besitzer des Grundstücks
Lorenz Potocnik: „Bürgermeister Klaus Luger hat in der jüngsten Vergangenheit mehrmals betont, den Linzer Grüngürtel zukünftig zu erhalten. Jetzt hätte er wieder einmal Möglichkeit, dieser Ankündigung auch konkrete Taten folgen zu lassen.“ NEOS Linz bringt einen Gemeinderatsantrag ein, um über das Grundstück ein Neuplanungsgebiet zu verhängen. Ob es aber dazu kommt, ist fraglich, denn die betroffene Grünfläche ist pikanterweise im Besitz eines bekannten Linzer SPÖ-Mitglieds, das in der SPÖ-Gemeinderatsliste von 2015 an 35. Stelle aufscheint….
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