Politische Zustimmung für “Busbahnhof” an Donaulände bröckelt
Die von vielen kritisierte Idee eines “Busbahnhofs” im Bereich der Sitzstufen an der Donaulände zwischen Nibelungenbrücke und Lentos hat immer weniger Unterstützer: Nach den Grünen, Linzplus und dem Wandel stellt auch die FPÖ klar, dass sie “die angedachten Busparkplätze beim Lentos ablehnt. Das ist seit Jahren Standpunkt der Freiheitlichen”, sagt Gemeinderat Wolfgang Grabmayr. Nur von NEOS, der ÖVP und der Bürgermeisterpartei SPÖ gab es bis dato kein Nein.
Es fuhr bereits ein Bagger auf und machte erste Probegrabungen. SPÖ, ÖVP und NEOS haben sich zum Projekt bist dato nicht ablehnend geäußert, Augen zu und durch scheint die Devise zu sein. FPÖ, Grüne, LINZplus und Wandel hingegen wollen das Projekt stoppen.
Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) sagte, er sei überrascht über die Dimensionen des von Stadtrat Dietmar Prammer (SPÖ) präsentierten Projekts. Bis dato sei lediglich von einer Verkürzung einer der beiden Sitzstufen ausgegangen worden, damit Busse ungehindert passieren können. Von einem Parkplatz sei nie die Rede gewesen.
Statt mehr Aufenthaltsräume und Sitzstufen an der Donau zu schaffen, geht Linz den umgekehrten weg: In zentraler Lage direkt am Wasser zwischen Nibelungenbrücke und Lentos Kunstmuseum sollen die beliebten Sitzstufen geschliffen werden, um einen Busparkplatz für Schiffstouristen zu errichten. Dass man einen Busparkplatz direkt in einem Naherholungsgebiet an der Donau schafft, löst Kopfschütteln aus – und führt auch die seitens der Stadtpolitik öffentlichkeitswirksam geführte Klimadiskussion ad absurdum.

FPÖ: “Umfassender Schutz des Donauparks!”
“Wenn der Bedarf an neuen Busparkplätzen tatsächlich so groß ist, müssen geeignetere Alternativen angedacht werden, zum Beispiel am Areal des Cineplexx. Wir treten für den umfassenden Schutz des Donauparks als Naherholungsort ein“, sagt der freiheitliche Fraktionsobmann Wolfgang Grabmayr zu den angedachten Busparkplätzen zwischen Lentos und Nibelungenbrücke.

Grüne: “Der Donaupark gehört den Menschen und ist kein Busbahnhof”
„Mitten im zentralsten Naherholungsgebiet unserer Stadt mehr Platz für Busse und somit für Motorenlärm und Abgase auf Kosten der Lebensqualität schaffen zu wollen, ist absurd und ganz klar abzulehnen. Der Donaupark gehört den Menschen und ist kein Busbahnhof“, sagt die grüne Stadträtin Eva Schobesberger. Die Busse sollen die Umkehrschleife vor dem Brucknerhaus tagsüber als Ein- und Ausstiegsstelle nützen. „Dadurch bliebe die Aufenthaltsqualität im Bereich des Lentos gewahrt“, so die grüne Klimastadträtin.
LINZplus: “Ahnungsloser Planungsstadtrat”
“Lieblos, inkompetent, kurzsichtig und ohne Vision. Wie kann man das Ufer und die Sitzstufen und dadurch auch den Grünstreifen beim Lentos Kunstmuseum, Bussen mit laufenden Motoren opfern?! Wie ist es möglich, dass jemand, der so wie Neo-Planungsstadtrat Prammer von Stadtentwicklung und vom Fach so wenig Ahnung hat, so ein wichtiges Ressort in unserer 210.000 Einwohner-Stadt leitet? Wie kann man als Sozialdemokrat so etwas verantworten?”, nimmt LINZplus-Boss Lorenz Potocnik besonders die SPÖ ins Visier.
“Der zentrumsnahe Donauraum muss als öffentlicher Luxus für die Linzer:innen gestaltet werden, nicht als Busparkplatz im Interesse der Kreuzfahrtschiff-Industrie”, sagt Clemens Brandstetter vom WANDEL.
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