Linz hat ein echtes Drogen-Problem: Jetzt wurden laut mehreren Bewohner- und Passantenaussagen auch am Linzer Domplatz erste mutmaßliche Drogendealer gesichtet. Aktuell entwickelt sich auch die Unterführung Hinsenkampplatz in Urfahr zum neuen Drogen-Hotspot. Die Linzer ÖVP fordert nun eine Gesamt-Drogen-Strategie.
Die Polizei reagierte zuletzt öfters mit einer „Aktion Scharf“, versucht mit gezielten Drogen-Planquadraten dem Problem Herr zu werden. Aber es ist ein Katz-und-Maus-Spiel, denn die Dealer-Szene wandert weiter – vom Hessenpark, dem Bahnhof in die Neue Welt beim Krempl-Hochhaus zur Hinsenkamp-Unterführung in Urfahr. Jetzt scheint sich einer neuer Treff zu etablieren: Mehrere Anrainer berichteten uns, dass zuletzt “Schwarzafrikaner in kleinen Gruppen am Domplatz herumstehen, ständig Augenkontakt mit Vorbeigehenden suchen und nervös Richtung Parkausgang blicken” würden.
Doch die Exekutive kann die angespannte Situation alleine nicht lösen. Die ÖVP Linz fordert etwa eine städtische Gesamt-Drogen-Strategie. „Es braucht einen Aktionsplan für Linz. Die drogenfreie Stadt wird realistischerweise zwar ein Wunschtraum bleiben, allerdings möchten wir alles in diese Richtung unternehmen. Es braucht gemeinsame Schritte im Kampf gegen den Missbrauch von Suchtmitteln und damit einhergehender Kriminalität“, so Vizebürgermeister Bernhard Baier, der auf mehr Zusammenarbeit aller Verantwortlichen – Politik, Exekutive, Suchtpräventions-Experten, Streetwork – setzt.
Ein gelungenes Beispiel sei hier etwa Frankfurt am Main, wo man zu einer verbesserten Koordinierung der Frankfurter Drogenpolitik die „Montagsrunde“, die „Freitagsrunde“ und den „Arbeitskreis Jugend, Drogen und Suchtprävention“ eingeführt hat.
FPÖ: “Gesetzgeber gefordert”
Auch für die FPÖ ist die Lage speziell im Stadtteil Neue Welt im Bereich des Spielplatzes neben dem Kremplhochhaus untragbar. „Die Kompetenzen der Stadt Linz sind sehr eingeschränkt. Leider befinden sich in unmittelbarer Nähe der offenen Drogenszene Neue Welt gleich mehrere Berufsschulen“, so der freiheitliche Gemeinderat Wolfgang Grabmayr. „Wir ersuchen wir das Innenministerium, entschlossene Maßnahmen zu setzen. Im Umkreis der drei hier ansässigen Berufsschulen hat ein Drogen-Hotspot nichts verloren. Drogenhändler müssen, unabhängig von ihrer Nationalität, ausnahmslos und unter strenger Einhaltung der geltenden Gesetze zur Verantwortung gezogen werden“, so Grabmayr.
In der heutigen Gemeinderatssitzung wird die FPÖ daher eine Resolution an den Innen- und den Außenminister zur Abstimmung bringen. „Wir ersuchen die Herren Minister, im Umkreis der Linzer Berufsschulen 2, 8 und 9, wirkungsvoll gegen den illegalen Drogenhandel vorzugehen. Zudem soll die Rückführung von Straftätern ohne österreichischen Pass in ihre Heimatländer endlich ermöglicht werden“, so Grabmayr.
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