OÖ und Linz haben ein Problem – ein Drogenproblem. Laut aktuellen Lagebericht zur Suchtmittelkriminalität haben sich die Anzeigen in OÖ seit 2008 verdoppelt. Auch in Linz ist die Situation besorgniserregend – hier gab es ein Plus von 191,5 Prozent. Die polizeiliche Dokumentation über die Problemzonen Hinsenkampplatz, Hessenplatz und Kremplstraße zeigt aber, dass die eingesetzten Maßnahmen wirken.
Waren es 2008 in Oberösterreich noch 1.146 angezeigte Drogendelikte, so wurden 2017 bereits 3.341 Anzeigen (plus 191,5%) gemacht. Seit der Flüchtlingskrise 2015 gab es in Linz sogar einen Anstieg von 62,3%. Im Vergleich mit Graz (plus 32,3 %), Salzburg (plus 36,8 %) als auch Wien (plus 28,8 %) ist Linz im Dreijahres-Vergleich damit Spitzenreiter beim Anstieg der Drogenkriminalität.
„Diese Statistiken bestätigen leider, wovor wir bereits seit Jahren warnen. Die Massenzuwanderung hat nachweislich zum Anstieg der Kriminalität im städtischen Raum geführt“,sagt der Linzer Sicherheitsreferent Detlef Wimmer. Die vor einigen Monaten eingeführten polizeilichen Schutzzonen am Hinsenkampplatz, im Hessenpark und im Kremplpark zeigen aber Wirkung. Seit Ende Juni 2018 wurden rund 150 Betretungsverbote und ca. 50 Anzeigen ausgesprochen. Spitzenreiter in der Drei-Monats-Statistik ist der Hinsenkampplatz in Urfahr. Hier wurden seit Ende Juni gleich 105 Betretungsverbote und 40 Anzeigen wegen Wiederauftreten getätigt, im Hessenpark waren es 35 Betretungsverbote und 6 Anzeigen wegen Wiederauftreten.
Brennpunkt Hinsenkampplatz
Diesen Zahlen soll nun noch stärker Rechnung getragen werden. Wimmer: “Nach der schrittweisen Einführung der Videoüberwachung im öffentlichen Verkehr und der Modernisierung in der Altstadt ist eine Modernisierung der Überwachung am Hinsenkampplatz der nächste logische Schritt. Gespräche diesbezüglich laufen bereits mit der Polizei, die Umsetzung ist für 2019 geplant.” Als weitere technische Verbesserung wird in der Unterführung noch vor Weihnachten eine erneuerte und verstärkte Beleuchtung installiert. Zusätzlich wird auch Wandfarbe erneuert.
Auf Initiative der Stadt wurde zudem bereits versucht, gemeinsam mit den anderen Eigentümern weitere Maßnahmen zu setzen, um diese Unterführung zu attraktiveren. Die städtische Initiative scheiterte laut Infrastruktur-Stadtrat Markus Hein aber bisher am Willen der übrigen Eigentümer, sich an den Kosten zu beteiligen: „Der Stadt gehören lediglich 33% der Flächen und diese beschränken sich großenteils auf die Eingangsrampen. Die problematischsten Bereiche sind entweder gänzlich in privater Hand oder im Eigentum des Landes Oberösterreich.“
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