Ein 12-stöckiges Hochhausprojekt konnte im Linzer Klostergarten abgewendet werden, trotz des massiven Protests plant der Projektbetreiber jetzt aber einen dritten Anlauf im Gestaltungsbeirat, um die Grünfläche an der Kapuzinerstraße zu verbauen. “Dieses kleine Grundstück eignet sich für eine Bebauung kaum, schon gar nicht für luxuriösen Wohnbau”, sagt die Anrainer-Initiative ‘Zukunft Klostergarten’ und fordert jetzt ein kooperatives Planungsverfahren, bei dem alle Beteiligten eingebunden werden sollen.
„Wir haben massiv gegen das überzogene Hochhausprojekt im Klostergarten protestiert und bereits über 3.000 Unterschriften gesammelt”, sagt die Initiative ‘Zukunft Klostergarten’. Seitens der Stadtpolitik ist man mit Bürgermeister Klaus Luger und Planungsstadtrat Markus Hein im Austausch. Beide stimmen mit der Initiative überein, dass das komplette Geviert gründlich entwickeln werden sollte. Dennoch planen die Betreiber weiter, die Fläche dicht zuzubauen. “Eigentlich sollte dieser leidige Prozess von der Stadt gestoppt werden. Ein Neuplanungsgebiet und somit eine Bausperre wäre das Richtige, um endlich zum immer noch fehlenden Bebauungsplan zu kommen”, so die Initiative.
Vier Bedingungen
In Workshops wurden gemeinsam mit Eltern der angrenzenden Schule vier Bedingungen für einen etwaigen Neubau erarbeitet. Irene Mühlbach, Mitinitiatorin der Initiative: „Es braucht endlich städtische Planungen statt Anlassgenehmigungen. Es muss vorher über die Zukunft des gesamten Quartiers nachgedacht werden.” Weiters sei ein schützender Mindestabstand zur dortigen Schule notwendig. In den bisherigen Vorschlägen würden die Klassenräume “regelrecht zugebaut”, so Mühlbach. Auch auf die Sicherheit für Fußgänger und Kinder sei stärker zu achten, besteht dort doch ein stark frequentierter Schutzweg und ein sehr schmaler Gehsteig. “Wir lehnen eine zusätzliche Tiefgaragenausfahrt an der ohnehin überlasteten und fußgängerfeindlichen Kapuzinerstraße ab.” Falls trotz aller Widerstände doch gebaut wird, ist für die Initiative lediglich eine stark abgespeckte Version vorstellbar.
Kooperatives Verfahren
Dass diese Bedingungen dem Projektbetreiber einiges abverlangen, ist der Initiative Zukunft Klostergarten bewusst. Die Eltern, aber auch viele Anrainer und Unterstützer fordern “eine seriöse, zukunftsweisende, Lösung. Der Kochtopf steht unter ziemlichem Druck“ sagt Erich Gusenbauer, Sprecher der Initiative. „Ein nicht existierender Bebauungsplan und kaum formulierte Ziele seitens der Stadt haben zu Missverständnissen und überzogenen Vorstellungen bei Investoren und Grundstückseigentümern geführt.” Man brauche hier daher dringend eine Vision für das gesamte Areal: “Das wäre in Form eines kooperativen Verfahrens mit allen Beteiligten in einem halben Jahr zu stemmen.“
Unter der Adresse www.zukunft-klostergarten.at kann man online gegen das Bauprojekt unterschreiben bzw. weitere Infos abrufen.
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