‘Reif für die Insel’ heißt das Siegerprojekt des Architekturkollektivs GUT, das im Rahmen eines Ideenwettbewerbs zur Neugestaltung des Jahrmarktgeländes ermittelt wurde. Grundgedanke: ein kleiner Nebenarm der Donau umspült das Areal, fließt bis zu den Häusern heran. Der zweimal jährliche ‘Urfix’ bliebe dabei in seiner vollen Größe erhalten. Die aktuellen Renderings versprechen einen großen Wurf für Linz, auch seitens der Politik kommt Zustimmung.
„Wir waren uns relativ schnell einig, wohin die Reise gehen sollte“, sagt Andreas Henter, der sich mit den Branchenkollegen Martin Urmann, Markus Rabengruber und Gerald A. Steiner zum Architekturkollektiv GUT zusammentat, um dem Jahrmarktgelände einen neuen Anzug zu verpassen. „Der Projektname ‚Reif für die Insel‘ war für uns im Denkprozess wie ein Befreiungsschlag. Das löst bei jedem spezielle Bilder aus – und diese sind durchwegs positiv. Sobald man von einer Insel spricht, schafft man einen speziellen Ort. Jeder hat beim Begriff Insel seine eigene Fantasie, es hat was mit Freiheit zu tun, mit Rückzug“, sagt Andreas Henter. Alleine das Wortspiel löst das Thema von der Stadt im positiven Sinn ab und ergibt was Neues. Der zweite Ansatz: „Wir wollten eine Art Skyline schaffen und nicht Linz an die Donau, sondern den Fluss in die Stadt bringen, die beiden vernetzen“, ergänzt Martin Urmann.

Aus der Vogelperspektive wird klar: Der Jahrmarkt bliebe in seiner vollen Größe erhalten.
Ein großer Knackpunkt in den Neuplanungs-Ideen des Areals: der Jahrmarkt, der zweimal im Jahr steigt und weiter hierbleibt. „Der Urfahranermarkt kann und soll hierbleiben. Wir wollen lediglich die Kanten des Gebiets bearbeiten. 35.000 Quadratmeter braucht der Jahrmarkt, diese Fläche wird bei einer Realisierung des Projekts Donauinsel auch wieder zur Verfügung stehen. Ja mehr noch: Der ‘Jahrmarkt auf der Insel’ wäre für den Urfix ein absoluter USP“, sagt Gerald A. Steiner.

Linz am Wasser: Querschnitt durch den neuen Donau-Nebenarm.
Die Resonanz ist durchwegs positiv. Henter: „Wir hatte bereits mehrere Termine und Gespräche. Die Rückmeldungen waren ermutigend. Linz könnte mit diesem Projekt seinem Ruf als heimischer Innovationsmotor voll gerecht werden.”
Die große Frage sind natürlich die Kosten – oder auch nicht. Henter: „Visionen und große Ideen scheitern aber nie am Geld, sondern immer am Willen. Man muss daher nicht fragen ‘Was kostet das Projekt, wenn wir es machen’, sondern ‘Was kostet es, wenn wir es nicht machen?“ Jetzt ist die Politik am Zug.
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