Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich baut die 45 Jahre alte Zentrale am Südbahnhofmarkt neu. Jetzt wurde aus einem internationalen Architekturwettbewerb das Siegerprojekt ausgewählt. Manche Anrainer sehen das Projekt aber kritisch, weil dazu sogar zwei öffentliche Straßen verlegt werden. Aus der dichtbewohnten Starhembergstraße – bisher eine Sackgasse – soll künftig eine Durchzugsstraße werden. Die Fertigstellung ist für 2025 geplant.
„Das rund 45 Jahre alte Stammhaus der Raiffeisenlandesbank OÖ am Südbahnhofmarkt entspricht nicht mehr den Anforderungen der modernen Arbeitswelt. Eine komplette Sanierung lohnt aus baulicher Sicht nicht“, heißt es seitens des Bankenkonzerns. Das Neubau-Siegerprojekt weist eine Element-Glasfassade auf, beinhaltet Foyer, Kundenbegegnungszonen, einen Veranstaltungs- und Konferenzbereich sowie Arbeitsplätze für rund 1.000 Mitarbeiter. Kernpunkt des Konzeptes ist ein im Erdgeschoss integriertes Gastronomie- und Geschäftsangebot, das auch der Öffentlichkeit zugänglich sein soll. „Bei der Planung war die infrastrukturelle Aufwertung des Gesamtstandortes ein wichtiges Anliegen, es werden auch Grünflächen, Spielplatz- und Parkanlagen errichtet und die Verkehrssituation verbessert“, so die Projektbeschreibung.
Durch die Campus-Idee eines zusammenhängenden Gebäudekomplexes ergeben sich mehr Grünflächen, ein erweiterter Baumbestand, bessere Infrastruktur (u.a. neue Geh- und Radwegachsen, eine Aufwertung der aktuellen Bushaltestelle, etc.) und in Summe eine Verbesserung der Verkehrssicherheit, heißt es seitens der RLB. Auch eine gewisse öffentliche Durchwegung bzw. Schaffung einer neuen städtebaulichen Achse zum Südbahnhofmarkt sei für die Zukunft angedacht und nur in Zusammenhang mit einer Straßenumlegung und Neugestaltung einer Fußgängerzone realisierbar.

Den Anwohnern stößt die erwähnte Umlegung sauer auf, denn zwei öffentliche Straßen müssen verlegt werden – eine davon, die Starhembergstraße, wird von der dichtbewohnten Sackgasse zur Durchzugsstraße. „Die Straßenumlegung ist in enger Abstimmung und Kooperation mit der Stadt Linz zu Beginn des Planungsprozesses aus vielerlei Überlegungen entstanden und war integrierter Bestandteil des Architekturwettbewerbs“, sagt RLB-Pressesprecher Michael Huber. Er spricht von „umfangreichen Vorteilen“, die in Zusammenhang mit Infrastruktur und Freiraumgestaltung im Stadtgebiet geschaffen werden können. Vorteile für die Anrainer würden sich auch eine Fußgängerzone in der Goethestraße ergeben.
Auch die Neuschaffung einer Park-/Grünanlage von bisher 500m2 auf künftig über 2.000m2 Grünfläche soll das Gebiet zusätzlich aufwerten. Das jetzige, charkateristische Stammhaus soll erhalten bleiben und künftig mit neuen Nutzungsideen bespielt werden.
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