Der mit 12.500 Euro Dotation ausgestattete Innovationspreis zur Zukunft des Jahrmarktgeländes Urfahr ist entschieden: Der erste Platz ging dabei an die Idee einer Donau-Insel. „Das Projekt ist fantastisch und wird einer Stadt wie Linz mehr als gerecht“, so das Jury-Urteil. Das Architekturkollektiv GUT, das den ersten Rang holte: „In Urfahr sollte ein einzigartiger, neuer Ort entstehen. Linz würde endlich an die Donau rücken. Und umgekehrt würde die Donau in die Stadt kommen.“
Die NEOS-Gemeinderatsfraktion hat bereits zum zweiten Mal den „Linzer Innovationspreis für Stadtentwicklung“ ausgelobt. 12.500 Euro wurden dafür von der Fraktionsförderung abgezwackt und standen erneut für Ideen, die Linz weiterbringen, zur Verfügung. Der Wettbewerb ist aber auch ein klares Statement eines aufrichtigen Umgangs mit dem Innovationspotenzial der Menschen. „Städtische ‚Ideenwettbewerbe‘, wo alle Vorschläge in der Schublade landen, bis heute keiner weiß, wer in der Jury sitzt und es ‚Goodie-Bags‘ im Wert von 15 Euro als Preise gibt, sind beschämend und zu verurteilen“, sagt Stadtentwickler und NEOS-Fraktionsobmann Lorenz Potocnik. Er zeigt vor, wie ein echter Ideenwettbewerb ablaufen muss, nämlich „transparent und mit hoher Wertschätzung den Teilnehmern gegenüber.“
35 Projekte wurden eingereicht, drei davon überzeugten die Jury. Das Preisgeld wurde im Schlüssel 7.000 / 4.500 / 1.000 Euro aufgeteilt. Das Siegerprojekt wird in weiterer Folge von Lorenz Potocnik bei den zuständigen Stellen (u.a. Infrastrukturstadtrat Hein und dem Gemeinderat) zur weiteren Prüfung eingebracht.
Platz 1: Architekturkollektiv GUT – “Reif für die Insel”
Das Architekturkollektiv GUT macht einen klaren Vorschlag für die Zukunft und Gestalt des Urfahraner Geländes: ein kleiner Nebenarm der Donau umspült das Gelände, fließt bis zu den Häusern heran und bilden dadurch auch einen sehr starken, aber nach wie vor offenen Raum. Die Idee ist nicht komplett neu, aber sehr präzise umgesetzt. Insbesondere die Spitze der schiffsförmigen Insel überzeugte. Auf der Insel wäre der Fluss sehr stark zu spüren, ein neuer und nicht nur für Linz einzigartiger Ort würde entstehen.
Eine Fußgänger- und Fahrradbrücke von Linz über die Donau wurde schon oft besprochen und sogar geplant. Mit der Neugestaltung des Urfahraner Geländes und dieser Insel bekommt sie aber eine ganz andere, zentrale Bedeutung. Plötzlich führt diese Brücke an den in Zukunft attraktivsten Ort der Stadt. Ja, Linz ist reif für die Insel! Hier würde eine wirklich einzigartige, neue Fläche entstehen, die zusätzlich jede weitere Nutzung weiterhin ermöglicht. Das enorme Potential der Fläche scheint hier gehoben zu werden, die Donau würde mitten in die Stadt rücken. Das Projekt wirkt nur auf den ersten Blick „unmöglich“, bei näherer Betrachtung ist es sogar logisch und sehr naheliegend.
Platz 2: Projekt „Linzer Labor“ von Hannah Kordes
„Linz braucht ein zentral gelegenes Experimentierfeld, das entgegen der städtischen Verwertungslogik eine langfristige Nutzungsvielfalt ermöglicht. Hier probiert man gemeinsam Neues aus.“ sagt die junge Architekten und Aktivistin Hannah Kordes.
Die Jury wiederum (Auszug Juryprotokoll) beschreibt das Projekt folgend: „Die Vorstellung ist gewagt: Mitten in der Stadt tut sich ein wildes Labor auf, wo Hochhäuser neben Selbstbau- Hütten entstehen. Hier wird am lebendigen Leib experimentiert, die Donau ist mittendrin, die Autorin wirft die essentielle Frage auf, wie wir eigentlich leben wollen. Das Bild ist phantastisch und regt die Phantasie gewaltig an. Jeder in der Jury träumt ein Stück vor sich hin, die eine sieht darin ein sozialkritisches Labor, der andere einfach nur eine Utopie oder einen besonderen Garten. Sind das Höhlen da hinten rechts? Gibt es da wirklich auch ein Hochhaus? Das Bild bleibt undeutlich…., wahrscheinlich beflügelt aber gerade dieser vage Zustand, und die Jury ist sich einig, dass Linz so ein wildes Labor oder Experimentierfeld am Wasser und mitten in der Stadt sehr gut brauchen könnte.“
3. Preis: Projekt „Lendmark“ von Max Schwarzmüller
Auch hier ein Auszug aus dem Juryprotokoll: „….Flussabwärts wird es am Spannendsten, unter den Brücken entstünde ein hochwertiges Sumpfgebiet, eine Art Biotop. Das ist insofern interessant, als das Brückenumfeld voraussichtlich nicht gestaltet wird. Trotz der vielen anregenden und ästhetisch ansprechenden Elemente, ist der Vorschlag jedoch keine wirklich innovative Antwort oder Lösung für die Zukunft des gesamten Areals.“
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