Ein herrliches Wochenende mit viel Sonne und um die 25 Grad liegt hinter uns – eine Wohltat nach gut sechs dunklen und (ja, tatsächlich) kalten Monaten. Aber dennoch wollten sich bei vielen keine positive Stimmung, keine “Good Vibrations” und nur gedämpfte Frühlingsgefühle einstellen. Dafür sorgten die vielen unheilvollen Pressemeldungen, seit Tagen kündigten die Medien eine “Hitzewelle” mit “viel zu warmen Temperaturen” nach dem “heißesten März seit Beginn der Aufzeichnungen” an. Und das ausgerechnet am Linzer Marathonwochenende, der Lauf wurde bereits Tage zuvor zum “Hitzemarathon” mit “Gefahr für die Gesundheit” hochgekriselt wurde. Statt Vorfreude dominierte bei vielen der fast 15.000 Teilnehmer so eine zuvor tagelang geschürte Angst. Langsam ist das Maß voll: Können wir bitte endlich aufhören mit dem ständigen Herbeireden des bevorstehenden Weltuntergangs und dem damit verbundenen unterschwelligen Vermitteln von Angst- und Schuldgefühlen, damit nur ja keiner auf die Idee kommt, sich gut zu fühlen und das Leben einfach zu genießen?
Ja, der März war zu warm, der Februar auch. Und das Klima wandelt sich, es wird wärmer. Das ist aber nicht das Ende der Welt – und auch nicht das Ende unserer Tage. Die Natur und auch wir Menschen können damit – anders als die Medien – erstaunlich gut umgehen. Immer müssen Begriffe wie “Rekord”, “Hitze”, “Dürre”, “Unwetterkatastrophen” gegeneinander hochgespielt werden und für ein Tief beim Wohlfühlbarometer der Menschen sorgen.
Unbeschwert Baden gehen bei 30 Grad im Sommer – darf man sich auf so etwas noch freuen oder ist das verantwortungslos und geht schon in Richtung Klimaleugnen? Sich überhaupt auf warme Tage, ein sonniges Wochenende oder eine Flugreise in den Süden freuen, ohne ständig die aktuelle Temperatur und das “langjährige Mittel” im Auge zu haben – geht das noch? Man fühlt sich mittlerweile richtig mies, wenn vom ORF-Wetterhansi ein warmes Wochenende angekündigt wird. Statt “Hurra, Badewetter” hat man “Um Gottes Willen, das Klima!” im Kopf und hofft, dass der Frühling und der Sommer so richtig verregnet werden, um sich wieder mal gut und vor allem unschuldig fühlen zu können. Ist ja fürs Klima!
Viel entspannter geht die Natur mit dem Thema der steigenden Temperaturen um: Die heimische Landwirtschaft etwa verzeichnete in den letzten Jahren in vielen wichtigen Bereichen überdurchschnittlich hohe Ernten – etwa beim Getreide, “Die österreichische Weizenernte weist 2023 hervorragende Qualitäten insbesondere hinsichtlich Hektolitergewichte (Mehlausbeute) als auch ideale Knet- und Backeigenschaften auf”, heißt es etwa seitens der AMA. Beim Gemüse lag die Ernte 2023 ungefähr im Fünfjahresschnitt – unverdächtig und im Rahmen. Bei der Apfelerente gab es 2023 zwar einen Rückgang, während das Jahr davor sehr ertragreich war. Hier ist aber nicht der Klimawandel, sondern der Kostenfaktor das große Problem, viele Apfelbauern schlossen deshalb in den letzten Jahren ihre Betriebe. Dass es den Ernteerträgen gut geht, kann auch jeder Kleingärtner bestätigen, dessen Tomaten, Kürbisse und Erdbeeren gedeihen, als gäbe kein Morgen. Seltsam, dass sich eine de facto ja bereits zerstörte Umwelt und Natur dermaßen fruchtbar präsentiert.
“Im Vorjahr startete die Spargelernte gut zwei bis drei Wochen später als üblich, weil es da in den ersten Frühlingstagen 2023 so kalt war – heuer ist es genau umgekehrt – so weit, so normal.”
Und 2024 läuft aus landwirtschaftlicher Sicht bislang ebenfalls sehr gut an: Laut ORF sprechen zum Beispiel die heimischen Spargelbauern von einer “außerordentlichen Menge”, die heuer geerntet wird. Und weil heuer wegen der Wärme von einem ungewöhnlich frühen Spargelsaison-Start gesprochen wird: Im Vorjahr startete die Spargelernte gut zwei bis drei Wochen später als üblich, weil es da in den Frühlingstagen 2023 so kalt war – heuer ist es genau umgekehrt – so weit, so normal.
Auch für den heimischen Wein sind die Voraussetzungen trotz medial gefühlter, ständiger Hagel-, Hochwasser- und Dürrekatastrophen sehr passabel: Die burgenländische BVZ berichtete im vergangenen Herbst, dass nach einem äußerst erfolgreichen Weinjahr 2022 auch 2023 „solide Voraussetzungen für die Weinlese“ verspricht, während die Landwirtschaftskammer Österreich von einem „vielversprechenden Jahrgang 2023“ und für die Steiermark sogar von einem „sehr guten Weinjahrgang“ berichtet.
Weiter heißt es seitens der durchaus unverdächtigen Kammer, dass „der Witterungsverlauf 2023 durchaus positiv“ gewesen sei – wir erinnern uns: Medial war 2023 ein angebliches Dürrejahr, eingestreut mit diversen Extremwetterlagen. Die gute Ernte beim heimischen Wein ist übrigens keine lokales Phänomen: Auch das Statistische Bundesamt Deutschland berichtet für 2023 von einer “um 9,1% höheren Weinernte als im Vorjahr.”
“Die Traun trocknet ohne Dachsteingletscher nicht aus. Und falls doch, mögen die Traun und der Anschober-Rudl bei der Großen Mühl, der Steyr, der Moldau oder dem Main nachfragen, von wo her sich diese Flüsse ganz ohne Gletscherschmelze ihr Wasser organisieren.”
Wäre da noch der im Vorjahr quasi “ausgetrocknete” Neusiedlersee. Dessen Wasserstand hat sich mittlerweile längst wieder normalisiert, lesen werden Sie darüber in den Medien aber kaum etwas. Und dass die heimischen Gletscher wegschmelzen, ist Fakt – aber auch daran wird die Welt nicht zugrundegehen – selbst wenn der damalige oö. Umweltlandesrat Rudi Anschober vor einigen Jahren den Wasserexperten gab und in einer Pressekonferenz sinngemäß schwurbelte, “die Traun trocknet aus, wenn der Dachsteingletscher weg ist.” Nein, wird sie nicht. Und falls doch, mögen die Traun und der Rudi doch bitte bei der Großen Mühl, der Steyr, der Moldau oder dem Main nachfragen, von wo her sich diese Flüsse ganz ohne Gletscherschmelze ihr Wasser organisieren. Die ehemaligen Gletscherflächen werden neu belebt und von der Natur zurückerobert – wie in den tausenden Jahren zuvor bereits ein paar mal bereits geschehen, als es die Menschheit samt Einfluss aufs Klima noch gar nicht gab.
“Bis Februar 2024 ist die Zahl der Ankünfte im Tourismus in OÖ um 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Diese imposante Steigerung ist vermutlich nicht einem Trend zum Grasskifahren geschuldet.”
Nicht fehlen darf ein Rückblick auf den eben zu Ende gegangenen Winter, der sich – geht man nach den vielen medialen Berichten – bekanntlich schneefrei präsentierte, Skifahren war quasi bis auf wenige Tage unmöglich. Naja, in Sachen Nächtigungen war die Saison nicht so schlecht: “Bis Februar 2024 ist die Zahl der Ankünfte im Tourismus in OÖ um 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen, die Nächtigungen legten um 4,6 Prozent zu”, sagt Tourismus-Landesrat Markus Achleitner. Diese imposante Steigerung ist vermutlich nicht einem Trend zum Grasskifahren geschuldet. Im Wintersportland Salzburg wurden im Skiwinter 2023/24 gar 11,6 Millionen Nächtigungen verzeichnet – das entspricht gegenüber dem letzten Vor-Corona-Jahr 2018/19 einem Plus von 2,7 Prozent. Wie das alles geht ohne Schnee und mit grünen Berghängen? Rätselhaft – vor allem, weil uns Experten bereits Ende des vorigen Jahrtausends prophezeiten, dass man in 20 Jahren unter 2.000 Meter Seehöhe kein Brettl mehr wird anschnallen können.
Es mag ja durchaus verständlich und legitim sein, das man mit viel Geplärr, Hysterie und Superlativen die Menschen aufrütteln will, Verzicht zu üben, bewusster zu leben und Nachhaltigkeit an oberste Stelle zu setzen, um das Klima (vermeintlich oder tatsächlich) zu retten. Wer aber ständig “Weltuntergang! Weltuntergang!” zetert, dem glaubt man irgendwann nicht mehr. Verständlich:
Hätte man allen Szenarien und deren letalen Folgen der letzten 40 Jahre – vom Ozonloch über das Waldsterben bis hin zum Anstieg des Meeresspiegels um bis zu 30 Meter, wie er Ende des vorigen Jahrtausends noch vorhergesagt wurde, geglaubt, wären wir längst alle nicht mehr da.
Nichts davon ist eingetreten, selbst nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegende Landstriche wie die 200 bewohnen Mini-Inseln der Malediven sind heute immer noch trocken und voller Menschen ohne Taucherbrillen.
Und nein: Der Linz Marathon vom Wochenende war kein “Hitzemarathon” mit “flirrender Luft”, wie es ein ORF-Reporter am Motorrad während der Liveübertragung des größten oö. Laufevents mit erregter Stimme sinngemäß beschrieb. 15,6 Grad waren’s beim Start um 9 Uhr. 23,7 Grad hatte es laut Geopshere Austria um 13 Uhr mittags im Zentrum von Linz – da waren über 90 Prozent der fast 15.000 Teilnehmer schon im Ziel. Ja, es war warm, aber weit weg von einem “Hitzemarathon” – dagegen spricht auch die offizielle Statistik des Roten Kreuzes: Lediglich 74 von 15.000 mussten von den Sanitätern wegen Kreislaufproblemen versorgt werden. Auch rasende Reporter am Motorrad sollten dann und wann mal runter vom Gas, denn auch diese heiße Luft macht das Klima kaputt.
wh
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