Der Volksgarten als größter innerstädtischer Park hatte schon mal ein positiveres Image, auch um den Wohlfühlcharakter war es früher besser bestellt. Trotzdem hat der größte innerstädtische Park auch schöne Ecken – vor allem aber eine lange und sehr bewegte Geschichte. Am südlichen Ende des Parks informieren einige Tafeln über die Entwicklung des Volksgartens, die bis ins Jahr 1828 zurückreicht.
Bei einer vor einiger Zeit abgehaltenen LINZA-Umfrage über die mulmigsten Angstplätze der City wurde der Volksgarten mit 33 Prozent zur klaren Nummer 1 gewählt. Kein Wunder: In den letzten Jahren haben immer mehr Randgruppen den Park für sich entdeckt. Die Polizei patroulliert fast durchgehend, große herumlungernde Gruppen und einschlägige Medienberichte sorgen nicht nur für ein subjektives Unsicherheitsgefühl.
Die Geschichte des Linzer Volksgartens begann 1828: Der Kaffeehausbetreiber Bartholomeo Festorazzi kaufte den Nordteil des heutigen Areals, 1829 gab er das Gelände für die Öffentlichkeit frei. Zu dieser Zeit lag die Gegend hier noch in der unbebauten Vorstadt von Linz. Bereits damals gab es einen Holzzaun, wer den Park besuchen wollte, musste Eintritt bezahlen. Es gab mehrere Pavillons, ein Restaurant/Kaffeehaus, einen kleinen Prater mit Vergnügungen und Spazierwege.
1857 war der erste Linzer Hauptbahnhof im Entstehen, wegen der zu erwartenden Lärmentwicklung sah man von den Plänen ab, hier ein Krankenhaus zu errichten. Stattdessen erwarb die Stadt Linz den Park und machte das Gelände öffentlich zugänglich. 1869 wurde der Neubau des Volksgartensalons im Bereich des heutigen Spielplatzes eröffnet – die moderne Gasbeleuchtung sorgte für großes Aufsehen unter den Linzern. 1877 wurde der Park um den südlichen Teil durch Zukauf von den damaligen Staatsbahnen erweitert.
1898 umschloss man den Park mit einem hohen schmiedeeisernen Zaun. Das prächtige Eingangstor wurde von der Kunstschlosserei Schachermayer angefertigt.
1903 wird der dritte Neubau des Volksgartensalons errichtet – eine für damalige Zeiten mächtige Halle. Hier fanden alle großen Musikveranstaltungen statt, er gilt als Vorläufer des Musiktheaters. 1945 wurde der Salon durch Fliegerbomben so stark getroffen, dass er abgetragen werden musste.
1908 entstanden das beeindruckende Stelzhamer-Denkmal (überlebensgroßes Abbild des großartigen Mundart-Dichter) am nördlichen Parkeingang und der Brunnen „Freude am Schönen“ beim Musiktheater.
1950 wurde die legendäre Schärdinger Milchhalle errichtet. Hier gab es bis in die 1990er-Jahre hinein Kakao und frische Trinkmilch aus Ton-Häferln. Mit dem Bau des sachlcihen, schlichten und eher kühlen Neuen Musiktheaters verschwand der charaktertistische 50er-Jahre Bau. Seit 1956 gibt es im Volksgarten den stimmungsvollen Christkindlmarkt.
Besonders beeindruckend ist der immer noch wunderschöne Baumbestand im Volksgarten … die ältesten Platanen sind rund 170 Jahre alt. Auch die vielen Blumenbeete sind für den Park charakteristisch.
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