Ein relativ teures Nachspiel hat die Meisterfeier des FC Blau-Weiß Linz in der Neuen Heimat: Der Rasen des alten Hofmann Personal Stadions in der Neuen Heimat, das pikanterweise dem LASK gehört, musste aufgrund des durch die dreistündigen Party entstandenen Schadens abgetragen und frisch verlegt werden. Geschätzte Kosten für den neuen Rollrasen: um die 80.000 Euro. Offen ist noch, wer dafür aufkommt.
95. Minute, Schlusspfiff im alles entscheidenden Spiel FC Blau-Weiß Linz gegen die Sturm Graz Amateure in der letzten Runde der 2. Liga: Es ist vollbracht, die Linzer steigen auf! Kurz nach dem letzten Pfiff stürmen 1.500 blau-weiße Fans den Rasen des Hofmann Personal Stadion in der Neuen Heimat und feiern den eben besiegelte Rückkehr in die Bundesliga nach 26 langen Jahren.
Die nachfolgende Party mit Freibier, Feuerwerk und Tonnen an Konfetti dauert über 3 Stunden, auch eine Bühne und ein DJ-Pult werden am Rasen aufgebaut. U.a. werden massenweise Bierflaschen ausgegeben, was laut Informationen für jede Menge Scherben auf dem Rasen sorgte. Auch durch das direkt auf den Rasen aufgestellte Feuerwerk und durch die vielen Fans auf dem Rasen entstand ein Schaden, der offensichtlich nicht mehr behoben werden konnte.
Einziger Ausweg: Abtragung und Neuverlegung des Grüns. Geschätzte Kosten für den Kauf und die Aufbringung von etwa 8.000m2 Rollrasen: wohl zwischen 80.000 und 100.000 Euro. Wer für den Betrag aufkommt, ist offen. Seitens des LASK heißt es: „Diese Angelegenheit ist noch nicht abgeschlossen und wird intern überprüft.“
Kommentar
Wenn nach dem Aufstieg in die Bundesliga nicht gefeiert werden darf: Wann dann bitteschön? Niemand kann dem FC Blau-Weiß Linz verübeln, dass man nach 26 langen Jahren so richtig auf die Pauke haut. Und wenn die Bilder der Feier einen anderen Eindruck machen, blieb alles im (friedlichen und überschaubaren) Rahmen. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse auf der Verbandsanlage gab esaber kaum eine andere Möglichkeit, als die Fans auf den Rasen zu lassen (was auch international durchaus üblich ist, by the Way).
Meisterfeiern kosten Geld – jene des FC Bayern am Münchner Rathausplatz schlägt etwa jährlich mit über 400.000 Euro zu Buche (die übrigens von der Stadt München und damit vom Steuerzahler übernommen werden). Und ja: Manchmal geht’s ein bisschen drunter und drüber, das ist eben Fußball und kein katholischer Männergesangsverein. Hätte man eine Meisterfeier in der Innenstadt organisiert, wäre die Sache wohl noch zum einiges teurer (und schmutziger) geworden.
Spannend wird sein, wer für den (mindestens) 80.000 Euro teuren neuen Rasen aufkommen wird. Ungelegen kommt der Schaden jedenfalls nicht, weil der ehemalige und vielgenutzte „LASK-Platz“ laut Insidern schon vorher eine Rasensanierung ganz gut vertragen hätte.