Da und dort gibt es den Vorwurf, Linz habe zu viele Theatersessel, denn neben Musiktheater und Schauspielhaus werden auch noch die die Kammerspiele betrieben, die entsprechend viel Geld kosten – neben den jährlich nötigen mehr als 40 Mio. Euro für den laufenden Betrieb sind auch die Infrastrukturkosten enorm. Kritik an den Kosten bleibt aus, während beim Spitzensport jede Förderung sofort medial ins Visier genommen wird – ungerechtfertigt, wie ein Vergleich der Zuschauerbilanzen zeigt.
Nachdem das große Schauspielhaus an der Promenade bereits 2016 um 9,6 Mio. Euro saniert wurde, läuft aktuell ein weiterer Umbau. Kostenpunkt diesmal: 53,6 Mio. Euro. Bereits das 2009 erbaute Musiktheater verschlang inflationsbereinigt 284 Mio. Euro. an Errichtungskostren
Öffentliche Kritik an diesem enormen Summen gibt es kaum, aber bei vergleichsweise geringen Investitionen wie für den Bau von Fußballstadien war die Aufregung ungleich höher. Pikant in diesen Zusammenhang: In der abgelaufenen Saison haben die drei Top-Profivereine in Linz mehr Zuschauer angezogen als die drei größten Bühnen der Stadt:
- LASK, die Black Wings Linz und der FC Blau-Weiß Linz kommen in der abgelaufenen Saison zusammen auf 404.262 Zuschauer
- Die drei Top-Bühnen des Landestheaters Linz (Spielzeit 23/24) inkl. Schauspielhaus, Kammerspiele und Musiktheater besuchten 320.629 Personen
- Der Eigendeckungsgrad beim Landestheater lag 2023/24 bei gerade mal 23,6% – das heißt, mit den Einnahmen wird gerade mal ein Viertel des Aufwandes gedeckt. Auch bei anderen Kulturbetrieben sieht es nicht anders aus. Jeder Profi-Sportverein müsste bei so einem Deckungsgrad Konkurs anmelden…