Grünland umwidmen oder nicht? Gegenwind für Bürgermeister Luger
“Wir werden uns nicht davor drücken können, Grünland umzuwidmen” – mit dieser Aussage löste Bürgermeister Klaus Luger dieser Tage Spekulationen aus, dass der Linzer Grüngürtel weiter angetastet werden könnte. Von der FPÖ, den Grünen und NEOS gibt’s jetzt dafür heftig auf die Mütze.
Der Hintergrund: Klaus Lugers Alleingang, beim Grüngürtel hinter der Linzer Uni ein großes Waldgrundstück zu roden und für eine Firmenansiedlung umzuwidmen, wurde von Infrastrukturreferent Markus Hein gestoppt, nachdem bereits die grüne Stadtrats-Kollegin Eva Schobesberger ihr Veto eingelegt hatte, von Luger aber overruled wurde. Der Bürgermeister soll beim dortigen Grünland bereits zuvor (inoffizielle) Umwidmungs-Zusagen gemacht haben.
Markus Hein: „Es geht nicht, wie Bürgermeister Luger behauptet, um Einzelprojekte, es geht um den Erhalt des Grüngürtels.Jede Verringerung führt zur weiteren Erwärmung in der Stadt” – Hein stellt sich damit frontal gegen seinen Regierungskollegen Klaus Luger.
Blau-grün-pinke Allianz gegen Luger
Hein weiter: „Mit mir wird es keine weiteren Umwidmung des Grüngürtels geben, das verspreche ich allen Linzern.“
“Wer in Zeiten der Klimakrise immer noch behauptet, es dürfe keine Tabus geben, wenn neue Bodenversiegelung und Flächenfraß im Raum stehen, hat nicht verstanden, worum es geht”, sagt die grüne Umweltstadträtin Eva Schobesberger in einem OÖN-Interview.
Noch knackig-würziger die Einschätzung von NEOS-Fraktionsobmann Lorenz Potocnik: “Luger mauschelt, trifft augenscheinlich Absprachen am Gemeinderat vorbei und glaubt, er kommt damit durch. Das ist Freunderlwirtschaft übelster Sorte.” Ähnliche Alleingänge wie im Grünland der Uni plane Luger auch immer wieder andernorts, etwa am Freinberg, am Pöstlingberg und in Pichling, so Potocnik: “Mittlerweile hat er sich mehrmals eine blutige Nase geholt, leider ohne jeden Lerneffekt.”
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