Fast 400.000 Euro: Die Weihnachtsbeleuchtung brennt auch heuer wieder nur die Stadt Linz
Uff: Auf fast 400.000 Euro steigen heuer die Kosten für Auf- und Abbau der Linzer Weihnachtsbeleuchtung. Aktuell zahlt die Stadt Linz 100 Prozent davon, während in vergleichbaren Städten auch Geschäftsleute, Wirtschaftskammer, Hausbesitzer oder Interessengemeinschaften “mitbrennen”.
Die Politik mauert in Linz nach wie vor, wenn es um eine Kostenbeteiligung der Wirtschaft, der Hausbesitzer und der Einzelhändler (als eigentliche Nutznießer) an der innerstädtischen Weihnachtsbeleuchtung geht. Für Wartung sowie Auf- und Abbau werden für 2023/24 exakt 374.328,90 Euro budgetiert – im Vorjahr waren’s “nur” 333.342 Euro – das entspricht einer Kostensteigerung von fast 13 Prozent.
Keiner ist so spendabel wie Linz
In Wien schießt die Stadt 600.000 Euro zur jährlichen Weihnachtsbeleuchtung zu, weitere 600.000 Euro kommen von der Wirtschaftskammer. In Graz müssen sich die einzelnen Geschäfte/Unternehmen je Straßenzug zu einem Drittel an den Kosten beteiligen. Noch kostenbewusster gehen manche deutschen Städte vor. In Nürnberg (510.000 Einwohner) kümmert sich ein extra dafür geschaffener Verein um die weihnachtliche Beleuchtung: “Erlebnis Nürnberg e.V.” organisiert und finanziert den Lichterzauber mit rund 150 Sponsoren und den Händlern – und alle sind zufrieden.
Auch Passau lässt Wirtschaft mitzahlen
In Passau zahlen ebenfalls Private – Unternehmer, Gastronomen und Hauseigentümer. Dort hat man sich unter dem Motto „Unsere Innenstadt soll schöner werden“ zusammengetan und 2009 sogar eine neue Weihnachtsbeleuchtung um 400.000 Euro angekauft. Die jährlichen Kosten (Aufbau, Abbau, Strom) teilt man sich auf. Im Vorjahr haben sich über 200 Sponsoren beteiligt. Auf den Sponsorentafeln in den Gassen finden sich die Namen aller Unterstützer. Nur in der Altstadt wird die Beleuchtung von der Stadt Passau übernommen.
Und Linz? 100% Steuergeld
In Linz fehlt es leider am Innovationswillen und auch an Ideen – sowohl bei der Finanzierung als auch bei der Gestaltung – wie etwa in der Urfahraner Hauptstraße oder der Wienerstraße, deren Weihnachtsbeleuchtung mittlerweile unter die Wahrnehmungsgrenze gefallen ist. Dass die Stadt aber weiter im wahrsten Sinn des Wortes alleine “brennen” soll, ist zwar der bequemste Weg, das kann’s in Zeiten wie diesen auch nicht sein. Einmal mehr wird das fehlende Stadtmarketing schmerzlich bewusst.
Dicke Engel & Donauwellen
Zudem ist auch die Weihnachtsbeleuchutung auf der Landstraße in die Jahre gekommen – kein Wunder, hat diese doch bereits 30 Jahr am Buckel. Die Meisterklasse für Bühnenbild des Salzburger Mozarteums gestaltete das Lichterspektakel 1993 um viel Geld. Der etwas vage und mit Linz oder Weihnachten nur wenig kongruente Titel – „Donauschaum – Lichtertraum“ stellt Engel in den Mittelpunkt, die auf der Nibelungenbrücke mit einer Art Trompete Wasserblasen aus der Donau saugen und in farbigen Seifenblasen über die Landstraße in die Stadt hineinblasen. Es wäre wohl höchste Zeit für etwas Neues – aber angesichts der leeren Stadtkassen bleibt das wohl eher ein Wunschtraum. Auf die Idee, die Wirtschaft als Sponsor einzubinden, wird bei der Stadt aber auch hier einmal mehr keiner kommen….
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