Man könnte fast meinen, die E-Mobilität würde auf einen Schlag das weltweite Verkehrsproblem lösen – und das ganz besonders in Städten. Doch das ist – abgesehen von der nicht wirklich berauschenden CO2-Bilanz – ein Irrweg: Nicht der Antrieb, sondern das Auto an sich ist das Problem in unseren Citys – oder besser gesagt der benötigte Platz in Form von Straßen, Parkhäusern und Abstellflächen. Daher ist auch der massive Ausbau der Ladestationen für E-Autos in Linz der falsche Ansatz. Für eine echte Verkehrswende müssen Autos – egal, womit sie angetrieben werden – raus aus der Stadt.
Erst kürzlich machte wieder eine Jubelmeldung die Runde. Inhalt: Es ging über den massiven Ausbau von Ladestationen in Linz. Dabei wird völlig vergessen, dass auch Elektroautos im Stau stehen, viel Platz, enorme Anschaffungskosten und natürlich auch Unfälle (E-Autos sind weder langsamer noch sicherer) bedeuten. Zudem sind auch E-Autos über 90 Prozent des Tages keine Fahr-, sondern Stehzeuge – und somit völlig ineffektiv. Ziel sollte nicht der kostspielige Ausbau der Ladeinfrastruktur für die individuelle Mobilität sein, sondern der Umstieg auf den öffentlichen Verkehr. Wer Ladestationen in Wohnanlagen und vor den Türen des Arbeitsplatzes baut, darf sich nicht wundern, wenn die dringend notwendige Verkehrswende nicht stattfindet.
Entgegen dem ursprünglichen Gedanken sind E-Autos nicht klein, wendig und platzsparend. Die Modelle entwickeln sich immer mehr in dieselbe Richtung wie deren Verbrenner-Versionen: Immer dicker, immer schneller, immer schwerer, immer größer.
Eine weitere Crux: Entgegen dem ursprünglichen Gedanken sind E-Autos nicht klein, wendig und platzsparend. Die Modelle entwickeln sich immer mehr in dieselbe Richtung wie deren Verbrenner-Versionen: Immer dicker, immer schwerer, immer schneller, immer größer. Mittlerweile gibt es bereits viele (sehr gefragte) SUV-Modelle, die mit Strom laufen. Der BMW iX1 etwa wiegt 2,1 Tonnen, der VW ID.4 kommt sogar auf 2,2 Tonnen (der klassische VW Touran bringt im Vergleich gerade mal 1,5 Tonnen auf die Waage).
KPÖ-Gemeinderat Michael Schmida sagt etwa: “Die individuelle E-Mobilität nur in der Sharing-Variante als Ergänzung zum Umweltverbund (öffentlichen Verkehr, Radfahren und zu Fuß gehen) eine wirkliche Zukunft in der Stadt. Bei den derzeitigen Strompreisen und Versorgungsunsicherheiten mit elektrischer Energie ist der Glaube an die Verheißungen der E-Mobilität im Individualverkehr noch dazu fast schon naiv.”
“Wo soll der ganze Strom herkommen, wenn schon jetzt bei weitem nicht genug klimaneutral produziert wird und wer muss letztlich für den Ausbau aufkommen?“, fragt der KPÖ-Gemeinderat – und er hat wohl recht. Die Sache mit dem E-Auto ist einfach nicht zu Ende gedacht. Am Ende stehen wieder alle im Stau, das einzige Neue, “Innovative” sind bislang nur die grünen Kennzeichen und der immer noch exorbitant hohe Anschaffungspreis.
Mehr von Klima
Linzer SPÖ will eine 12 Fußballfelder große Fläche im Grünland zu Bauland umwidmen: Wie passt das mit den Linzer Klimazielen zusammen?
Ob das eine gute Idee ist? 100.000 Quadratmeter Linzer Grünland – das entspricht 12 (!) Fußballfeldern – sollen auf Antrag …
Über den “wärmsten April aller Zeiten”
Es geht in den Medien nicht mehr ohne Superlative – vor allem wenn es das Klima betrifft. Vor wenigen Tagen …
Fahrgastrekord im Öffentlichen Regionalverkehr in OÖ!
Noch nie wurden in Oberösterreich so häufig öffentliche Verkehrsmittel genutzt wie 2023: Insgesamt wurden letztes Jahr 44,5 Mio. Fahrgäste befördert …