„Lieber konkrete Maßnahmen statt 100.000 Euro teurer Hitzenotfallplan“
Linz schmückt sich gerne mit dem Titel „Klimahauptstadt“. Geht es jedoch darum, mit konkreten Maßnahmen den immer stärker spürbaren Hitzeperioden im urbanen Raum etwas entgegenzusetzen, kommt von der ressortverantwortliche grüne Stadträtin Eva Schobesberger wenig wirklich Brauchbares. Den Beweis dafür lieferte Schobesberger jüngst mit der Präsentation eines sogenannten „Hitzenotfallplans“ um mehr als 100.000 Euro. „Wir brauchen aber kein weiteres Positionspapier. Was wir wirklich brauchen, sind konkrete Maßnahmen, die rasch umgesetzt werden können“, fordert jetzt Michaela Sommer von der Linzer ÖVP.
Diese Hitze-Maßnahmen habe die Linzer ÖVP bereits im August 2022 auf den Tisch gelegt, so Michaela Sommer: „Damals haben wir von Stadträtin Schobesberger Akutmaßnahmen eingefordert, welche zur Kühlung der Stadt beitragen und die Hitzeperioden für die Linzer erträglicher machen. Passiert ist nichts – und jetzt steckt man dafür 100.000 Euro in ein Positionspapier.“ Die Forderungen der Linzer ÖVP:
- Verlängerung der Öffnungszeiten der Linzer Bäder
Während Hitzewellen können viele Wohnungen nicht mehr ausreichend gekühlt werden und werden vor allem für verwundbare Bevölkerungsgruppen zur Hitzefalle. Deshalb ist es wichtig, Möglichkeiten zu schaffen, sich abkühlen zu können. Sommer: „Eine schnell umsetzbare Maßnahme sehe ich in der tageweisen Verlängerung der Öffnungszeiten der Linzer Bäder auf 22:00 Uhr, um vor allem auch den Berufstätigen eine Möglichkeit zu bieten, sich zu erfrischen.“ - Sprühduschen für die Innenstadt
Aber auch Sprühduschen auf Wasserhydranten sowie Cooling-Stelen, wie sie in Wien und auch anderen Städten bereits im Einsatz sind, senken durch Sprühnebel die Umgebungstemperatur und können so die stark erhitzten Innenstadtgebiete herunterkühlen. Zusätzlich können auf diesen Cooling-Stelen Trinkwasserspender aufgebracht werden und damit für ausreichend Flüssigkeitszufuhr sorgen. - Schattenbankerl und schattige Arbeitsplätze
Bereits vorhandener Gebäude- und Baumschatten hat zum Teil ungenutztes Potential, um den Wärmeinseleffekt im innerstädtischen Bereich hintanzuhalten. Durch die Errichtung von Bänken und Tischen in bereits bestehenden Schattenbereichen können kurzfristig Erholungsinseln geschaffen werden. Stellt man in einigen Schattenplätzen noch zusätzliche Tische auf, entstehen kühle Arbeitsplätze für Angestellte mit überhitzten Büros. „Die Suche nach solch kühlen Plätze ist nun Teil des Notfallplans, dabei hätten diese bereits nach unserer Forderung vor zwei Jahren erhoben und aktiviert werden können. Leider sind auch hier Jahre sinnlos verstrichen“, bedauert Sommer. - „Cooles Linz“-App
Diese neu geschaffenen, aber auch die bereits bestehenden kühlen Erholungsinseln sollten schließlich auf der Linz-Homepage übersichtlich aufgelistet bzw. in Karten dargestellt werden. „In Wien hat man mit der ‚Cooles Wien App‘ bereits vor Jahren eine Möglichkeit geschaffen, sich schnell einen Überblick über die kühlen Plätze sowie das Angebot an Trinkbrunnen, Sprühneblern und auch Badeplätzen und Parks zu verschaffen. Ein solches Angebot hätte auch in Linz rasch geschaffen werden können“ betont Sommer.
„Linz benötigt eine schnelle Abkühlung. Langfristige Planungen wie das Linzer Klimwandelanpassungskonzept sind wichtig, kurzfristige und vor allem schnell umzusetzende Maßnahmen sollten jedoch schon jetzt realisiert werden“ so Michael Sommer.
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