Ministerin Gewessler schiebt Summerauerbahn weiter auf das Abstellgleis
Das TEN-T-Kernnetz ist ein transeuropäisches Eisenbahnverkehrsnetz, das die wirtschaftliche Vernetzung Europas stärkt. Derzeit führen bereits vier TEN-Korridore durch Österreich. Im aktuellen Netz fehlt im alpinen Bereich allerdings eine direkt querende Verbindung zwischen dem Südosten Europas und dem europäischen Zentralraum. Besonders große Potentiale gibt es hier für die Summerauerbahn in Kombination mit der Pyhrnbahn.
“Die Summerauerbahn nicht ins Zielnetz 2040 aufzunehmen, ist der falsche Zugang.”
Die Tschechische Republik hat bereits erste Akzente gesetzt, indem der Ausbau einer 160 km/h Hochgeschwindigkeitsstrecke Nord-Süd-Verbindung bis nach Budweis festgelegt wurde. Der Ausbau von Budweis in Richtung österreichischer Staatsgrenze wurde mit der Begründung, dass Österreich keine infrastrukturellen Geschwindigkeitsausbauten vornimmt, nicht weiterverfolgt. Auf österreichischer Seite hingegen wird argumentiert, dass die Tschechische Republik keine weiteren Maßnahmen setzt und deshalb der Ausbau der Summerauerbahn nicht zielorientiert sei.
Kommentar
Wie bitte? Ausgerechnet eine grüne Ministerin stellt den Ausbau der Summerauerbahn zurück. Dabei ist gerade diese Strecke die einzige Möglichkeit, die zu erwartende LKW-Transitwelle, die in ein paar Jahren nach der Fertigstellung der tschechischen Autobahn Dálnice 3 von Prag bis an die Grenze über Linz und Oberösterreich hereinbrechen wird, zumindest zu lindern. Nicht vor 2040 denkt man in Wien daran, diese auf österreichischer Seite teils einer Museumsbahn gleichende Zugverbindung auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen. Volle zwei Stunden ist man aktuell auf den 95 Kilometern zwischen Linz und Budweis unterwegs (das macht einen Schnitt von 47,5km/h), nach Prag (245km) sitzt man geschlagene 3:44 Stunden (Schnitt 65,3km/h) in einer der alten Zuggarnituren, die teilweise sogar noch mit Plumpsklo ausgestattet sind. Es ist eine Schande, hier von einer Verkehrswende zu reden und den Menschen das Bahnfahren schmackhaft machen zu wollen.
Titelfoto: ÖBB/Eisenberger, Land OÖ
Mehr von Klima
Linzer SPÖ will eine 12 Fußballfelder große Fläche im Grünland zu Bauland umwidmen: Wie passt das mit den Linzer Klimazielen zusammen?
Ob das eine gute Idee ist? 100.000 Quadratmeter Linzer Grünland – das entspricht 12 (!) Fußballfeldern – sollen auf Antrag …
Über den “wärmsten April aller Zeiten”
Es geht in den Medien nicht mehr ohne Superlative – vor allem wenn es das Klima betrifft. Vor wenigen Tagen …
Fahrgastrekord im Öffentlichen Regionalverkehr in OÖ!
Noch nie wurden in Oberösterreich so häufig öffentliche Verkehrsmittel genutzt wie 2023: Insgesamt wurden letztes Jahr 44,5 Mio. Fahrgäste befördert …