Sie geht ab Anfang September 2016 in Betrieb und soll das Öffi-Angebot zur Hauptverkehrszeit verbessern: die geplante, 1,3 Millionen Euro teure Straßenbahn-Umkehrschleife beim Gasthaus Lindbauer bei der Eisenbahnbrücke. Baubeginn ist Anfang März. Stadt- und Verkehrsplaner erkennen in dieser baulichen Maßnahme der LINZ LINIEN, der knapp 50 Bäume zum Opfer fallen, wenig Sinn. Sie sprechen von einer “Hauruck-Aktion”.
“Die LINZ LINIEN sind auf die Sperre der Eisenbahnbrücke gut vorbereitet und setzen entsprechende Begleitmaßnahmen im öffentlichen Verkehr um. Das Fahrgast-Angebot auf den Straßenbahnlinien 1 und 2 wird mit der Errichtung der Umkehrschleife Lindbauer deutlich erhöht”, sagt LINZ AG-Vorstandsdirektorin Jutta Rinner. “Durch Kurzführung von Fahrten in der Morgenspitze zwischen 7 und 8 Uhr in Richtung Stadtzentrum werden sechs Fahrten zusätzlich (+1.344 Plätze) angeboten. Von Linz nach Urfahr sind es drei Verstärkerfahrten mehr (+672 Plätze).

Der bestehende Gleiskörper (gelb) und die geplante Umkehrschleife (rot), die mitten durch die ca. 6.500Quadratmeter große Grünfläche des Parks hinter der Berufsschule 1 führt.
Als Grundlage für die Planung diente eine Studie des ÖIR (Österreichisches Institut für Raumplanung) aus dem Jahr 2014. Laut dieser käme es während der Zeit ohne Eisenbahnbrücke zu einer Verlagerung des Fahrgastaufkommens auf die Straßenbahnlinien über die Nibelungenbrücke. Durch die Sperre der Eisenbahnbrücke würden an Werktagen bis zu 3.000 Fahrgäste zusätzlich die Bim-Linien über die Nibelungenbrücke nutzen.

49 zum Teil sehr alte Bäume sind bereits zum Fällen markiert.
Urfahr: drei Umkehrschleifen auf 1,3 Kilometer
“Aber was hat das mit einer Wendeschleife bei der Eisenbahnbrücke zu tun? Erwartet man sich, dass alle Pendler bis zum Lindbauer fahren und dort auf die Straßenbahn umsteigen?”, fragt Stadtplaner Hans Hörlesberger, der auch Mitglied des Linzer Gestaltungsbeirats ist.
Die Schleife Lindbauer dient laut LINZ LINIEN dazu, den Straßenbahnbetrieb zu optimieren. “Was an sich nicht schlecht ist”, so Hörlesberger.
Die Lage der Schleife ohne Einzugsgebiet (außer einer Schule) sei aber zu weit vom Verkehrsknoten bei der Haltestelle Linke Brückenstraße. Hörlesberger glaubt zudem, dass es weit sinnvoller und günstiger wäre, die 1,3km entfernte Wendeschleife bei der Landgutstraße (Mühlkreisbahnhof) zu nutzen. “Auch die bestehende und gut ausgebaute Wendeschleife Sonnensteinstraße in nur knapp 800 Metern Entfernung hätte man einbinden können.”
Mit dem Bau der Umkehrschleife Lindbauer (Ferihumerstraße) wird im März 2016 begonnen. Die Inbetriebnahme ist für Anfang September 2016, rechtzeitig zu Schulbeginn, geplant. Die Kosten belaufen sich auf 1,3 Millionen Euro.
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