Er bezeichnet die Linzer Eishalle als “Schmuckkästchen” und das Linzer Stadion als “schön, vielfältig und modern”: Sport-Stadtrat Stefan Giegler (SPÖ). Im landeshauptblatt.at-talk erklärt er, dass eine etwaige neue Lösung in Sachen Stadion für ihn daher kein Thema ist.
Herr Sportstadtrat, im internationalen, aber auch im österreichischen Vergleich hinkt das Linzer Stadion als Fußballstadion hinterher. Wie stehen Sie persönlich zum Gugloval?
Die Entscheidung ist bewusst für ein multifunktionales Stadion gefallen. Aus städtischer Sicht ist man nicht nur einer Sportart verpflichtet. Das Stadion der Stadt Linz ist schön, vielfältig und modern. Mit München, Barcelona und London wollen und können wir uns nicht messen.
Viele geben dem unwirtlichen Stadion eine Mitschuld am Niedergang des Linzer Fußballs. Teilen Sie diese Meinung?
Tore müssen die Fußballer schießen! Ein entsprechender Spannungsmoment und gute Leistungen sind die Voraussetzung für eine gute Stimmung. Das hat sich auch beim Linzer Derby gezeigt. Stimmt die Leistung, passt auch das Zuschauerinteresse.
Beim LASK plant man mittelfristig, ein eigenes Stadion zu bauen (laut Aussage Manfred Schill). Auch Blau Weiß Linz will sein Donauparkstadion ausbauen. Wie bewerten Sie diese Ansinnen der Klubs?
Beim LASK stellt sich die Standortfrage, wo möchte er ein eigenes Stadion bauen? Zum gefassten Beschluss, den LASK bei einem Stadionneubau zu unterstützen, stehe ich. Allerdings wird es ohne private Investoren schwierig. Die Stadt kann unterstützen, dieses Angebot besteht weiterhin. Bei Blau-Weiß sind wir in der herausfordernden und gleichzeitig auch einfachen Situation, die meinen Standpunkt verständlich macht. Wir können kein Geld ausgeben, das nicht vorhanden ist.
Können Sie die Kritik der Linzer Klubs über das Linzer Stadion nachvollziehen?
An mich wurde keine offizielle Kritik eines Linzer Klubs herangetragen. Dass für manche ein reines Fußballstadion wünschenswert wäre, ist doch selbstverständlich. Die städtische Verantwortung beschränkt sich aber nicht auf die Sportart Fußball allein. Neben der Infrastruktur setzen wir einen bewussten Schwerpunkt bei der Nachwuchs- und Talentförderung.
Es gibt einen Zusage aus dem Jahr 2008, nachdem die Stadt einen allfälligen Stadionbau des LASK mit zehn Millionen Euro unterstützen würde. Wie stehen Sie zu diesem Beschluss heute?
Der Beschluss hat nach wie vor seine Gültigkeit, aber er muss präzisiert werden. Gefördert wird ein Neubau mit bis zu zehn Millionen Euro.
Thema Eishalle: Das Musiktheater kostete fast 200 Millionen Euro, die Med-Uni 168 Millionen, die Bruckneruni 50 Millionen. Bei der Eishalle wurde jahrelang wegen eines Mini-Ausbaus um 1,6 Millionen Euro diskutiert. Hat der Sport in Linz den Stellenwert, den er haben sollte?
Wir arbeiten intensiv daran, auch die Marke Sportstadt Linz im nationalen und internationalen Umfeld zu positionieren. Neun neue, teils spektakuläre Events wie der Lentos Jump und die erste Etappe der Internationalen Oberösterreich-Radrundfahrt auf den Pöstlingberg bringen die Sportevents direkt in die Linzer City und damit zu den Menschen. Wir füllen und laden die Marke Sportstadt Linz gerade. Das braucht Zeit, wir sind aber auf einem guten Weg.
Wäre die Idee, ein neues Stadion mittelfristig (2025-2030) anzudenken, vorstellbar?
Derzeit gibt es dazu keinerlei Überlegungen.
Wird es von Ihnen / Ihrer Partei irgendwelche Aktivitäten in Sachen Stadionfrage geben?
Aus derzeitiger Sicht ist das für mich nicht vorstellbar. Vordergründiges Ziel müssen Investitionen in den Sozialbereich sein, hier sind wir aufgrund des massiven Bevölkerungswachstums gefordert. Der Ausbau vorschulischer Bildungseinrichtungen hat eindeutig Vorrang.
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