JKU: Kostenloser Plagiats-Check soll vor unliebsamen Überraschungen schützen
Aschbacher, Guttenberg, und jetzt möglicherweise auch Justizministerin Alma Zadic und Innenminister Karner: Immer wieder “passiert” es, dass Abschlussarbeiten von abgehenden Studenten oft Jahre später als Teil- oder Vollplagiate aufgedeckt werden. Ein eigens eingerichteter Service der Hochschülerschaft an der JKU Linz soll solche “Versehen” und Hoppalas verhindern: Der kostenlose “Plagiats-Check” klopft wissenschaftliche Arbeiten auf abgeschriebene Inhalte und plagiierte Texte hin ab.
Wirklich ertappt werden nur wenige Studenten, aber Schätzungen gehen von einer Dunkelziffer von 20-25 Prozent plagiierter Arbeiten aus, mittlerweile entstand daraus sogar eine richtiger Wirtschaftszweig: Wer es sich leisten kann, lässt sich seine Abschlussarbeit schreiben. Eine 50-seitige Bachelorarbeit kommt je nach Thema auf etwa 3.000 Euro, für Master- oder Diplomarbeiten sind Seitenpreise von 60-80 Euro “üblich”, ein 100-seitiges Werk kommt da auf bis zu 8.000 Euro.
“Seitenpreise von 60-80 Euro sind für Master- oder Diplomarbeiten üblich”
Wird ein Plagiat entdeckt, ist der akademische Grad laut Paragraf 89 des Unigesetzes wegen “Erschleichung” zu entziehen. Gegen den mittlerweile riesigen Markt der “Ghostwriter” gibt es jedoch keine gesetzliche Handhabe.
Neben vermehrten Kontrollen gibt es aber auch immer mehr Sicherheitsnetze: “Du bist kurz davor, mit deinem Studium fertig zu werden? Lediglich deine Abschlussarbeit muss noch abgegeben und kontrolliert werden? Falls diese Situation auf dich zutreffen sollte, dann bist du bei uns beim Plagiats-Check genau richtig”, heißt es auf der betreffenden Seite der ÖH.
Der ÖH-Service wird bereit seit einigen Jahren angeboten: “Falls du dir nicht ganz sicher bist, ob du gewisse Passagen richtig zitiert hast beziehungsweise Textstellen genug abgeändert hast, damit diese nicht als Plagiat gelten, dann empfehlen wir dir, dieses kostenlose Service unbedingt in Anspruch zu nehmen”, heißt es weiter.
Als Hilfe zum legalen Schummeln will man den Service bei der ÖH jedoch nicht verstanden wissen. Man biete lediglich “individuelle Beratung mit hilfreichen Tipps” an.
Screenshot Titelfoto: https://oeh.jku.at/abschnitte/plagiats-check
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