Vermehrt Troubles gab es zuletzt am Südbahnhofmarkt mit der Belegung der Kojen. Eines der Probleme: die mangelnde Frequenz. Wohl aus diesem Grund hielten sich viele Pächter nicht an die laut Linzer Marktordnung festgelegten Mindestöffnungszeiten.
Die Einhaltung dieser Kernbetriebszeiten sei „von zentraler Bedeutung für die Attraktivität und Besucherfrequenz des Marktes“, heißt es nun in einem Schreiben seitens der Stadt an alle Betreiber.
Gastronomie, Nahversorger und Lebensmittelhandelsbetriebe müssen laut Marktordnung mindestens von Mo-Fr von 9:30-17 Uhr und Samstag von 9-13 Uhr geöffnet haben, während Einzelhandels- und Spezialfachgeschäfte zwischen Montag und Freitag jeweils 6 Stunden pro Tag aufsperren müssen – sowie samstags ebenfalls von 9 bis 13 Uhr.

Auf diese fixen Zeiten pfiffen offenbar zuletzt immer mehr Betriebe. Seitens der Stadt werden nun via einem Schreiben vom 19. August Geldstrafen in bis zu vierstellige Höhe und sogar Anzeigen bei der Verwaltungsstrafbehörde angedroht.
Kommentar
Den Geschäften und Pächtern am Südbahnhofmarkt werden Geldstrafen in bis zu vierstelliger Höhe angedroht, wenn sie nicht den ganzen Tag geöffnet haben. auch wenn dieses Vorgehen durch die Marktordnung gedeckt ist: Als ob irgendjemand sein Geschäft aus reiner Jux und Tollerei geschlossen lässt, obwohl es was zu verdienen gäbe…
Viele Unternehmer kämpfen ohnehin mit dem Umsatz und dem Erhalt ihres Betriebes, jetzt gibt es zusätzlich auch noch eine deftige Breitseite aus dem Rathaus. Irgendwie beißt sich da die Katze in den Schwanz: Sind die Geschäfte zu, kommen keine Leute. Haben die Geschäfte aber offen, obwohl es keine Frequenz gibt, kostet das mehr Geld als gleich geschlossen zu halten.
Was die Stadt vergisst: Für die Attraktivität und Bewerbung des Marktes ist vor allem sie selbst als Betreiber zuständig – und da hapert es offenbar: Der letzte Eintrag auf der Facebook-Seite des Marktes datiert von Mitte April 2025, auch die eigens programmierte App geizt mit Neuigkeiten, so gibt es für das heurige Jahr nur einen einzigen Event-Eintrag…
Dann die flaue Frequenz auf die Geschäfte (die als Mieter ja eigentlich selber Kunden der Stadt sind) abzuschieben, ist billig. Jemanden zum Aufsperren zwingen, obwohl es sich teils nicht mal rechnet, eine Mitarbeiterin den ganzen Tag in ein leeres Geschäft zu stellen, beschleunigt höchstens den Niedergang des Marktes.
Andererseits: Jene Geschäfte und Gastronomiebetriebe, die sich an die Marktordnung halten, kommen durch die vielen geschlossenen Nachbargeschäfte zum Handkuss.
Die Art der Kommunikation seitens der Stadt erscheint jedenfalls verbesserungswürdig. Auch hier zeigt sich wie in der ebenfalls problembehafteten Innenstadt: Es fehlt ein echter Kümmerer, ein Querverbinder, Antreiber.




























