Radzählstellen mit Echtzeitanzeige machen den Radverkehr sichtbar und wirken bewusstseinsbildend. Solche Displays gibt es bereits seit vielen Jahren in Wien (seit 2011!), Graz, Innsbruck, Salzburg und sogar in St. Pölten. Die „Fahrradstadt“ Linz hinkt da etwas hinterher. Nicht nur die Displays fehlen, der Radverkehr wird auch nur an vier Stellen gezählt – viel zu wenig für ein schlüssiges Gesamtbild. Linzplus-Gemeinderätin Brita Piovesan fordert jetzt einen Ausbau: „Nur mit besseren Daten können wir gezielt vorgehen, den Rad- und Fußverkehr dort fördern, wo Bedarf und es tatsächlich sinnvoll ist.“
Versprochen wurden derartige Displays in den vergangenen Jahren bereits mehrmals, zuletzt von Hajart-Vorgänger Baier zuletzt im Jänner 2022. Nicht nur bei Displays, auch bei den automatischen Radzählstellen (ohne öffentliche Datenanzeige) hinkt Linz noch etwas hinterher: An gerade mal vier Stellen in der Landeshauptstadt wird der Radverkehr automatisch registriert. So fehlen auch wichtige Daten zur Weiterentwicklung des Radleranteils. Das neue Tool des City Dashboards liefert nur unzureichende Infos, man kann keine Statistiken oder Vergleiche mit Vormonaten oder -jahren abrufen, zudem sind nur zwei Zählstellen einsehbar.
In der Stadt Salzburg gibt es bereits 27 (!) derartiger Zählstellen (18 davon wurden erst vor zwei Jahren errichtet), in Wien sind es 18, in Innsbruck sechs. Dort kann man sogar online die tagesaktuellen Zahlen aller Zählstellen in Echtzeit abrufen. Die Online-Zahlen vom Radweg Nibelungenbrücke und den anderen Zählstellen in Linz kann man meist erst zwei oder drei Monate (!) nach Ende des jeweiligen Monats abrufen. Bleibt die Frage: Was dauert so lange, die Zahlen zumindest händisch ins Internet zu übertragen?
Graz hat’s: ein Radverkehr-Display.
Brita Piovesan von LinzPLUS: „Trotz des wachsenden Radverkehrs sind in Linz nur vier Zählstellen installiert. Das ist viel zu wenig! Die Einführung von Zählstellen, an vielen strategisch wichtigen Rad- und Fußgängerrouten – wie z.B. dem Damm in Urfahr, der Lederergasse, der Wiener Straße (Musiktheater-Unionkreuzung), dem Bulgariplatz, der Gruberstraße und vielen weiteren neuralgischen Stellen – würde Transparenz schaffen und den Bürgern jederzeit einen Einblick in die Verkehrsdaten ermöglichen. So ließe sich nachvollziehen, wie sich der Rad- und Fußverkehr entwickelt und wo Verbesserungen erforderlich sind. Zudem würde die Planung von Wegen und Lückenschlüssen erleichtert und die Akzeptanz des Radverkehrs gesteigert.“
Die Linz PLUS-Gemeinderatsfraktion fordert daher Mobilitätsreferent Martin Hajart per Antrag auf, vollautomatisierte Zählstellen, nach internationalem Beispiel, an allen wichtigen Rad- und Fußgängerrouten in Linz zu installieren.




























