Es war ein verdienter Sieg des LASK gestern im grottenschlechten großen Linzer Derby. Was bleibt, ist ein ziemlich schaler Nachgeschmack: Das Gezeigte war über 87 Minuten lang großteils nicht anzuschauen, wobei die Schwarz-Weißen zumindest teilweise den Eindruck erweckten, gewinnen zu wollen. Der LASK hat sich damit wenigstens etwas Luft verschafft, während man sich um die Blau-Weißen langsam Sorgen machen muss.
Ob dem einst erfolgsverwöhnten LASK mit dem Sieg im Derby jetzt der Turnaround gelingt? Zu wünschen wäre es den Landstrasslern, das gestern gezeigte lässt aber erhebliche Zweifel daran, kommendes Wochenende in Wolfsberg muss jedenfalls wieder angeschrieben werden, sonst geht das schwarz-weiße Theater in den nächsten Akt.
Richtig bange muss einem mittlerweile auch im Management von Blau-Weiß Linz werden: Nach dem Aufflackern gegen GAK vorletzte Woche war das gestern weniger als nichts. Sich darauf verlassen, dass einer der beiden Stürmer (so sie überhaupt einsatzfähig sind) schon irgendwie treffen wird, ist ein mehr als dünnes Strohhalmchen.
Nicht ganz zu Unrecht steht der dortige Sportdirektor Schösswendter in der Kritik, der die vielen Monate seit dem fixen Ligaverbleib ungenutzt verstreichen ließ und großteils nur Wundertüten (Knalltüten würde es wohl besser treffen…) verpflichtete – wie etwa zuletzt den dunkelhäutigen Fofana aus der zweiten Schweizer Liga… oder einen gewissen Bumberger, den man in Ried aussortierte, weil er für die Bundesliga als zu schwach befunden wurde. Als Top-Verstärkung gepriesen, hat er wie die anderen Neuzugänge einen Fixplatz am Bankerl. Huskovic, von der Austria geholt? Homöopathische Kurzeinsätze. Nico Meier, ebenfalls aus der zweiten Schweizer Liga? Ungefährlich, unscheinbar und mit einer langen Verletzungshistorie. Heute noch rätselt halb Europa, wie man in Linz allein auf diesen Mann gekommen ist.
Auch der von Schösswendter geholte junge tschechische Torhüter Baier (20), der mit wenig adäquater Praxis zum Einsergoalie befördert wurde, entwickelt sich nicht wirklich zum erhofften Rückhalt, wie sein furchtbarer Patzer in der 92. Minute gegen den LASK einmal mehr zeigte.
Trainer Mörec steht zu Recht in der Kritik. Verlässliche Stützen wie Moorman versauern auf der Bank, eine echte Taktik ist nicht erkennbar. Seltsam mutet an, dass sich Geschäftsführer Christoph Peschek, der das Liga-Business auch sportlich kennt wie kein zweiter, seit Wochen zumindest nach außen hin merklich aus dem Spiel genommen hat und diese horrible Transfer-Politik (ausgenommen Stürmer Weissman, den Deal soll Peschek trotz Schösswendter-Njet über die Bühne gebracht haben) so stillschweigend duldet.
Spätestens jetzt, nach dem absolvierten ersten Drittel des Grunddurchgangs und fünf Niederlagen in sieben Spielen, sollte auch Peschek die sportlichen Alarmglocken schrillen hören. Völlig ohne Not hat man sich selbst in diese Situation mit unzähligen Baustellen gebracht. Allzuviele Mitstreiter um die rote Laterne sind rund um Blau-Weiß Linz bald nicht mehr zu finden…





























