„Wir werden daher bis auf Weiteres keinen Support bei Heimspielen organisieren. Die Entscheidung, dem Stadion auch fernzubleiben, liegt bei jedem Fanclub und jeder Einzelperson selbst“ – mit diesen Worten startet das LASK-Fankollektiv „LANDSTRASSLER“ in die neue Bundesliga-Saison. Hintergrund ist ein von den Fans ausgearbeitetes „Grundsatzpapier“, das LASK-CEO Siegmund Gruber zeitgerecht unterschreiben hätte müssen. Dieser ultimativen Aufforderung kam Gruber nicht nach, damit werden die seit Jahren schwelenden Fanprojekte auch in die Saison neue 2025/26 mitgenommen…
Es sei, so die „Landstrassler“, die Überzeugung entstanden, dass es zum einen ein Grundsatzpapier benötige, das die aus Sicht der 38 involvierten Fanklubs wichtigsten Punkte zusammenfasst. Dies brauche es, um wieder eine gemeinsame Basis zwischen vielen Fans und den Vereinsverantwortlichen zu schaffen. Dieses Grundsatzpapier wurde von der Vereinsführung offensichtlich ignoriert: „Mit einer Unterschrift des Grundsatzpapiers hätte Siegmund Gruber nun den Grundstein dafür legen können, dass eine breitere Aufstellung des Vereins mit ihm doch möglich hätte sein können. Mit der Forderung wurden im späten Frühling Prozesse in Gang gesetzt, die ansonsten wohl nicht möglich gewesen wären.“
„Die Punkte im Grundsatzpapier sind für uns mit Ausnahme kleinster Details unverhandelbar“
„Leider scheint Siegmund Gruber aktuell kein Interesse daran zu haben, etwas zu ändern und entsprechend dürfte auch das Interesse an aktiver Unterstützung der Mannschaft bei Heimspielen enden wollend sein. Noch haben wir die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sich dies einmal ändert – unsere Themen stehen fest. Wir sind in den letzten Jahren bereits viele Kompromisse eingegangen, wodurch sich die Diskussion immer weiter in eine Richtung verschoben hat. Dadurch hat sich auch die Mitte, in der sich zwei Parteien treffen könnten, verschoben. Folglich sind die Punkte im Grundsatzpapier für uns mit Ausnahme kleinster Details unverhandelbar“, heißt es seitens der „Landstrassler“.
„Der Passus „Die Klubkleidung wird vom Präsidium festgelegt“ wird um den Wortlaut „und hat sich an die in den Vereinsstatuten des Jahres 1919 festgelegten Vereinsfarben zu halten“ ergänzt. Dazu gehört neben Schwarz und Weiß auch die Farbe Rot, die sich seither im Wappen wiederfindet. Wird dies umgesetzt, werden auch die Proteste gegen die Sponsorenfarben sofort eingestellt.“
Gefordert wird u.a. die Einrichtung eines Fanbeirats mit bis zu sechs Vertretern aus der Fanszene, die Einführung eines Werteleitbilds, eine Preissenkung der Tickets im gesamten Stadion (und nicht nur in einzelnen Sektoren/Preisklassen) sowie das leidige Thema der Farben der Vereinsbekleidung. „Dazu gehört neben Schwarz und Weiß auch die Farbe Rot, die sich seither im Wappen wiederfindet. Wird dies umgesetzt, werden auch die Proteste gegen die Sponsorenfarben sofort eingestellt“, heißt es im Grundsatzpapier.
Zu guter Letzt soll der Verein auf breitere Beine gestellt werden. Dabei soll ein unabhängiger Kreis von Fachpersonen etabliert werden, der Entscheidungsprozesse in sozialen, vereinspolitischen und wirtschaftlichen Themen begleitet und Empfehlungen ausspricht – so zumindest die Forderung der „Landstrassler, die von 38 schwarz-wißen Fanklubs mitgetragen werden.

Zum anderen wurde auch ein ausführliches Konzept erarbeitet, in dem viele weitere Punkte, die „dem künftigen Auftreten des Vereins dienlich sein können“, aufgeführt sind – damit soll sich künftig der zu installierende Fanbeirat gemeinsam mit Vereinsverantwortlichen auseinandersetzen. „Alle aufgeführten Punkte wurden gemeinsam mit vielen Mitgliedern aller möglichen Fanclubs sowie einigen Einzelpersonen erarbeitet und zum Schluss auch von 38 verschiedenen Fanclubs unterschrieben. Es gibt für dieses Grundsatzpapier also breite Unterstützung aus Fanlagern verschiedenster Couleur“, so das Schluss-Statement.
Inhalte „Grundsatzpapier“ Landstrassler:
I. Institutionalisierung eines Fanbeirats
Ein Fanbeirat, der sich als Gremium mit klar definierten Aufgaben und Rechten innerhalb des Vereins versteht, festgehalten in den Vereinsstatuten, wird institutionalisiert. Dieser besteht u. a. aus vier bis sechs Vertretern der Fanszene, hat den Verein in regelmäßigen Sitzungen zu allen wesentlichen fanbezogenen Fragen zu beraten und dient als Dialogplattform für Fan- und Vereinsanliegen, um so dauerhaft das Vertrauen zwischen Fans und Vereinsführung zu sichern. Gemeinsam mit vielen Fanclubs wurde in der Sommerpause ein Konzept ausgearbeitet, das viele Punkte enthält, die der Vereinskultur dienlich sein können. Der Fanbeirat arbeitet künftig gemeinsam mit dem Verein daran, diese Punkte zu beiderseitigem Vorteil umzusetzen.
II. Bekenntnis zur aktiven Fankultur
Die Grundsätze und Positionen der aktiven Fanszene (Landstrassler) werden vom Verein respektiert und deren Anliegen mit Wertschätzung behandelt. Aktivitäten wie Choreografien, Spruchbänder oder das Verteilen von Heften oder Flyern werden nicht behindert. Es hat eine gegenseitige Unterstützung und Beteiligung zur Förderung der aktiven Fankultur zu erfolgen.
III. Einführung eines Werteleitbilds
Ein Werteleitbild wird in Zusammenarbeit mit den Fans erstellt, an dem sich der Verein orientiert. Dieses Werteleitbild soll in den Statuten verankert, auf der Website veröffentlicht und für alle Fans zugänglich sein.
IV. Ticketing – Ermäßigungen im gesamten Stadion
Zur Gewährleistung eines bezahlbaren Stadionbesuchs gibt es ab der Saison 2026/27 für üblicherweise berechtigte Gruppen Ermäßigungen im gesamten Stadion – bei Tages- und Dauerkarten. In weiterer Folge wird von Verein und Fanbeirat an einem neuen Preiskonzept gearbeitet.
V. Keine Klubkleidung in Sponsorenfarben
Nach Auslaufen des aktuellen Dressen-Vertrags mit BWT wird auf Klubkleidung in Sponsorenfarben verzichtet. Dafür ist die Offenlegung der Vertragsdauer notwendig. Eine Änderung der Vereinssatzung zu Punkt 1, §3, Absatz wird vorgenommen: Der Passus „Die Klubkleidung wird vom Präsidium festgelegt“ wird um den Wortlaut „und hat sich an die in den Vereinsstatuten des Jahres 1919 festgelegten Vereinsfarben zu halten“ ergänzt. Dazu gehört neben Schwarz und Weiß auch die Farbe Rot, die sich seither im Wappen wiederfindet. Wird dies umgesetzt, werden auch die Proteste gegen die Sponsorenfarben sofort eingestellt.
VI. Breitere Aufstellung der Vereinsführung
Die Bereitschaft des Vereins, sich breiter aufzustellen und durch unabhängige Instanzen prüfen zu lassen, wird gegeben. Dabei soll ein unabhängiger Kreis von Fachpersonen etabliert werden, der Entscheidungsprozesse in sozialen, vereinspolitischen und wirtschaftlichen Themen begleitet und Empfehlungen ausspricht. Diese Gruppe unterstützt die Professionalisierung der Vereinsarbeit und ermöglicht eine reflektierte sowie strategisch fundierte Ausrichtung für zukünftige Herausforderungen und Entscheidungen.





























