Trotz leichtem Rückgang sind die Frequenzzahlen auf Oberösterreichs Autobahnen weiter enorm hoch. So nutzten im ersten Halbjahr 2025 etwa 16,5 Millionen PKWs und fast eine Million LKWs den A7-Abschnitt am Bindermichl. Besonders auffallend: Der starke Zuwachs an LKW-Verkehr auf der S10 Richtung Tschechien von 4,5 Prozent – das zeigt einmal mehr, dass eine Linzer Ostumfahrung unausweichlich scheint.
Beim Autoverkehr gab es in Oberösterreich bei 18 von 37 Zählstellen einen Rückgang, beim Schwerverkehr bei 26 von 37. Die Verkehrsbelastung ist dennoch weiter hoch, so die Mobilitätsorganisation VCÖ.
Eine Zunahme des Verkehrs wurde hingegen auf der S10 von und nach Richtung Tschechien registriert. Beim LWK-Verkehr betrug dort das Plus 4,5 Prozent, bei den PKWs waren es +3,9 Prozent.

Bis 2028 wird in Tschechien die Autobahn bis zur Grenze nach Oberösterreich wohl durchgängig befahrbar sein – mit für Linz fast schon dramatischen Folgen: Die LKW-Route von Nordeuropa und Berlin Richtung Balkan wird damit um 115 Kilometer kürzer, zudem sind die Mautgebühren bei unseren nördlichen Nachbarn bedeutend günstiger als in Deutschland. Die Folgen sind klar: Es kommt zu einer Verlagerung des Transitverkehrs, der in wenigen Jahren dann über die A7 mitten durch Linz fahren wird.
„“Wenn man die Trasse durch Ebelsberg ablehnt, hat man keine Chance, den vom Verkehr stark betroffenen Linzer Süden bis hinunter nach Enns zu entlasten.“
In der Linzer Stadtpolitik herrscht bekanntlich Einigkeit gegen die geplante Trassenführung durch den Linzer Süden. Der zuständige Infrastruktur-Landesrat Günter Steinkellner sagt: „Wenn man die Trasse durch Ebelsberg ablehnt, hat man keine Chance, den vom Verkehr stark betroffenen Linzer Süden bis hinunter nach Enns zu entlasten. Und natürlich wird der Takt der Öffis und der S-Bahn im Süden ebenfalls erhöht, sobald die Infrastruktur seitens der ÖBB dafür geschaffen ist. Man darf auch nicht vergessen: Wir sind das Wirtschaftsbundsland Nr. 1., wenn man unseren daraus erwirtschafteten Wohlstand nicht aufs Spiel setzen will, muss man die Infrastruktur entsprechend ausbauen.“
Summa summarum ist die Verkehrsbelastung in ganz OÖ nach wie vor hoch: Auf der A7 bei Bindermichl – dem Abschnitt mit den meisten gezählten in Oberösterreich – waren im 1. Halbjahr 17,4 Millionen Kraftfahrzeuge unterwegs – oder fast 97.000 pro Tag oder 4.041 pro Stunde, 95 Prozent davon waren PKW. Auf der A1 bei Asten fuhren 16,4 Millionen KFZ mit einem PKW-Anteil von 87 Prozent.
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Verkehrsbelastung auf OÖs Autobahnen – 1. Halbjahr 2025 (Vergleich zu Halbjahr 2024):
A7 Bindermichl
16,5 Millionen Pkw (minus 2,8 Prozent)
0,9 Millionen Lkw (minus 0,3 Prozent)
A1 Westautobahn / St Asten St. Florian
14,2 Millionen Pkw (plus 0,1 Prozent)
2,2 Millionen Lkw (minus 2,9 Prozent)
A25 Welser Autobahn / Puchberg
8,9 Millionen Pkw (minus 1,4 Prozent)
1,7 Millionen Lkw (minus 2,5 Prozent)
A8 Innkreisauatobahn / Krenglbach
8,4 Millionen Pkw (minus 0,3 Prozent)
2,0 Millionen Lkw (minus 2,5 Prozent)
A9 Pyhrnautobahn / Schölldorf
4,8 Millionen Pkw (plus 1,4 Prozent)
0,8 Millionen Lkw (gleich geblieben)
S10 Schnellstraße / Götschka
3,5 Millionen Pkw (plus 3,9 Prozent)
0,4 Millionen Lkw (plus 4,5 Prozent)
Quelle: Asfinag, VCÖ 2025





























