Zum „voestalpine plaza“ wurde der in die Jahre gekommene Skatepark bei der Eisenbahnbrücke. Alles richtig gemacht hat Linz bei der Neugestaltung des 2.500qm großen Areals. Die ersten Feedbacks sind absolut positiv. Initiiert und begleitet wurde das Projekt von Andreas Pfleger-Weiß. Das Linzer Skateboard-Urgestein nutzte dazu 2022 die Idee eines „Bürgerantrags“ von LinzPLUS.
Ende der 1980er-Jahre, mit 15, stieg Andreas Pfleger-Weiß ins Skateboarden ein: „Damals gab‘s in Linz nix außer einer kleinen Ramp bei der KAPU. Wir waren fünf Leute, aus dem heraus entstand die Linzer Szene, es hat mich damals gecatcht und nicht mehr losgelassen.“ Später war Pfleger-Weiß mehrere Jahre lang als Gebietsleiter für die Parlament-Skateshops in ganz Österreich zuständig, ehe er damals mit einem Kumpel den auch als Szenetreff fungierenden RADIX Skateshop in der Marienstraße eröffnete.
2021 gründete sich in Linz die Bürgerliste LinzPLUS, die die Idee von „Bürgeranträgen“ ins Leben rief. Damit sollte es möglich werden, dass jeder Linzer einen Antrag direkt in den Gemeinderat einbringen kann – Voraussetzung dafür waren lediglich die Umsetzbarkeit der Idee und mindestens 50 Unterschriften von in Linz gemeldeten Personen. Andreas Pfleger-Weiß war mit seiner Forderung nach einer Neugestaltung des Skateparks Urfahr mit internationalem Format einer der ersten, der so einen Bürgerantrag in den Gemeinderat brachte: „Leider fand der Antrag keine Mehrheit. Doch wie so oft fand sich nach einer anfänglichen Ablehnung der SPÖ der Antrag etwas später erneut auf der Tagesordnung, 2024 wurde dieser beschlossen und zur Umsetzung gebracht.“
„In Skateboarden steckt so viel mehr: „Das beginnt bei sozialen Kompetenzen in Form von Rücksichtnahme und Respekt, geht über Motivation, scheinbar Unmögliches zu schaffen bis hin zur Förderung der Kreativität.“
Als Vorbild für Linz diente der „Steel Park“ in der schwedischen Stadt Lulea. Dort wurde ein ähnliches Projekt mit der regionalen Stahlindustrie umgesetzt. Pfleger-Weiß: „Unser Gedanke war: Das muss doch auch in Linz machbar sein, deswegen brachte Darko Stevanovic, der aus Wien zum Projekt hinzugezogene Skateparkplaner, auch noch eine Partnerschaft mit der voestalpine ins Spiel.“ Besonders verdient machte sich dabei Sport-Stadträtin Karin Hörzing, die sich für die Umsetzung des Projekts stark machte. Ein Teil der Investition kam von den Linzer Stahlkochern – in Form von 200 qm „Green Steel“-Stahlblech zur Gestaltung der Ramps. „Die Stadt Linz steuerte 500.000 Euro bei – da sieht man, was alles geht, wenn eng zusammengearbeitet wird“, so Pfleger-Weiß.

Apropos Zusammenarbeit: Durch dutzende Ideen aus der Skater-Szene, aber auch von Scooter- und BMX-Ridern gelang der ganz große Wurf. Mit der Arbeitsgemeinschaft aus dem Landschaftsarchitekten Wolfgang Stattmann (stadtplus) und Darko Stevanovic, die bereits zahlreiche Skatepark-Projekte erfolgreich umgesetzt hat, waren zudem erfahrene Partner mit an Bord. Die medialen Lobeshymnen („Schönster Skatepark Österreich“) könne man ohne jeden Einwand vollinhaltlich unterschreiben.
Also alles perfekt? „Ja, zu 99 Prozent“, so Pfleger-Weiß. „Was auf die 100 noch fehlt, wäre ein Container, damit der Skateboardverein seine Sachen zur Wartung und Pflege unterbringen kann, aber dazu laufen eh schon Gespräche.“ Was viele vergessen: In Skateboarden steckt so viel mehr: „Das beginnt bei sozialen Kompetenzen in Form von Rücksichtnahme und Respekt, geht über Motivation, scheinbar Unmögliches zu schaffen bis hin zur Förderung der Kreativität. Ein Skatepark ist eine echte Schule für‘s Leben.“
Am 27. September steigt das Szene-Grand Opening – mit DJ, Food & Drinks und einer „Cash 4 Tricks“-Competition mit 2.000 Euro Preisgeld.




























