Gleich fünf neue Hochhaus-Projekte sind in Linz derzeit in Planung oder in Bau. Kamen die bisherigen Türme meist eher als langweilige Quader daher, setzt sich jetzt mehr Kreativität durch. Wir plauderten mit dem renommierten Architekten Andreas Kleboth: Darf und kann Linz überhaupt Hochhaus?
„Ja, Linz kann und soll Hochhaus!“, sagt Andreas Kleboth. Der bekannte Stadtplaner und Architekt zeichnet u.a. für das geplante Weinturm-Hochhaus, das breite Zustimmung fand und im Zentrum Urfahrs entstehen soll, verantwortlich. „Hochhäuser sind eine tolle Gelegenheit für Linz, eine sofort sichtbare, moderne Alleinstellung in der Stadtentwicklung zu schaffen.“ Alleinstellung deshalb, weil vergleichbare Städte wie Salzburg oder Graz aufgrund ihres historischen Erbes oder ihrer Lage in den Bergen (Innsbruck) in Sachen Hochhäuser stark eingeschränkt sind, so Kleboth.
Linz könne auch „emotional gewinnen, denn Hochhäuser sind Landmarks, Orientierungspunkte und Magnete.“ Durch die ständig wachsende Wohnfläche pro Kopf würden sich die Städte zudem stark entvölkern. Immer weniger Menschen leben auf derselben Stadtfläche. „Da kann ein Hochhaus als Akupunktur Wunder wirken. Die Straßen werden dadurch wieder belebter.“
Eine große Rolle im Hochhausbau spielt naturgemäß die Optik. Hochhäuser müssen auch hier voranschreiten. Dafür habe ein erhöhtes Budget für die Architektur vorhanden zu sein, so Kleboth: „Das Geld für die Fassade und die Erdgeschoß-Zone muss gesichert sein. Dann ist es nicht notwendig, den billigsten Architekten zu nehmen, sondern den besten.“
Und warum in Linz bislang kein Hochhaus die 100-Meter-Grenze überschritt, hat gute Gründe. Kleboth: „Die Körnigkeit eines Turms soll der Umgebung entsprechen. Keine riesigen, großflächigen Monster, sondern Hochhäuser, deren Maßstäbe der Umgebung entsprechen, sind zu realisieren.“
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